Eon treibt milliardenschweren Ausstieg aus Südeuropa voran

Interesse an Spanien-Assets - Auch Italien im Fokus

Eon treibt milliardenschweren Ausstieg aus Südeuropa voran

ahe Düsseldorf – Der Ausstieg des Energiekonzerns Eon aus dem spanischen Markt nimmt konkretere Formen an. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge gibt es mit dem portugiesischen Versorger EDP sowie der spanischen Grupo Villar Mir auch schon zwei Interessenten für die Assets, die bei Eon noch mit 2,7 Mrd. Euro in den Büchern stehen.Nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters erwägt EDP ein gemeinsames Angebot mit dem kanadischen Infrastrukturfonds Borealis. Die Grupo Villar Mir wolle sich mit einem Finanzinvestor zusammentun. Die spanische Zeitung “Expansión” hatte berichtet, neben den beiden genannten Interessenten hätten auch KKR, Riverstone, Brookfield, Blackstone und die Infrastruktur-Abteilung von J.P. Morgan einen Blick auf die von Eon ins Schaufenster gestellten Geschäfte geworfen.Bis zum 11. August sollten demnach nicht bindende Gebote eingereicht werden. Die beteiligten Unternehmen lehnten Stellungnahmen ab. Die Analysten von RBC Capital Markets erklärten, der Buchwert von 2,7 Mrd. Euro sei als Kaufpreis kaum zu rechtfertigen. Realistisch sei eher die Hälfte dieser Summe. Reuters berichtete unter Berufung auf Bank- und Analystenschätzungen von einem Kaufpreis zwischen 800 Mill. und 2 Mrd. Euro.Eon sondiert zurzeit auch schon einen Ausstieg aus dem italienischen Markt. Hierbei wird der Düsseldorfer Dax-Konzern von Goldman Sachs beraten. Analysten schätzen den Wert der Italien-Assets sogar auf bis zu 3 Mrd. Euro. Der Konzerns selbst hatte die Rückzugspläne bislang nie offiziell bestätigt. Finanzchef Klaus Schäfer hatte in der letzten Woche im Interview der Börsen-Zeitung lediglich gesagt, sollte sich Eon in Europa noch aus Geschäften zurückziehen, wäre dies eine rein strategische Überlegung. Die frei werdenden Mittel könnten dann schwerpunktmäßig in erneuerbare und dezentrale Energien reinvestiert werden.