Ericsson findet zurück auf Wachstumspfad
hei Frankfurt – Der einst weltgrößte Mobilfunkausrüster Ericsson hat im vierten Quartal mit einem Wachstumsschub überrascht. Das Unternehmen profitierte vom langersehnten Auftrieb der Nachfrage nach Netzwerktechnik der 5. Generation (5 G), vor allem im nordamerikanischen Markt. Diesen teilt sich der Konzern inzwischen weitgehend mit dem Konkurrenten Nokia, da die chinesischen Wettbewerber Huawei und ZTE dort aus politischen Gründen kaum Geschäft machen können.Obwohl die Konzerneinnahmen im Schlussquartal um 10 % auf 63,8 Mrd. skr (6,2 Mrd. Euro) anschwollen, musste Ericsson erneut einen Verlust von 6,5 Mrd. skr ausweisen. Grund dafür waren wiederum Restrukturierungskosten und Abschreibungen. Allerdings war der Fehlbetrag im Vorjahr mit 18,5 Mrd. skr rund dreimal so hoch ausgefallen. Auch im Gesamtjahr färben die Belastungen das Konzernergebnis tiefrot. Allerdings wurde der Verlust von 32,6 Mrd. skr auf 6,5 Mrd. skr eingegrenzt. Der Free Cash-flow sackte im Gesamtjahr auf 3 (5,1) Mrd. skr ab. Dennoch halten die Schweden an einer stabilen Dividende von 1 skr je Aktie für 2018 fest.Die Aktionäre zeigten sich erfreut und stuften die B-Aktie in Stockholm um 4 % höher auf 81,64 skr. Das Papier hat damit binnen Jahresfrist rund 50 % gewonnen. Analysten bleiben dennoch optimistisch. Ericsson ist im vergangenen Jahr zum ersten Mal seit 2013 wieder gewachsen. Für eine anhaltend hohe Nachfrage im laufenden Jahr sprechen zudem die Schwierigkeiten des Wettbewerbers Huawei, der bei 5 G-Technik als führend gilt, aber derzeit von Spionagevorwürfen ausgebremst wird. Just kündigte auch Vodafone an, Huaweis 5 G-Technik nicht im Kernnetz verwenden zu wollen. Ericsson rechnet daher 2019 mit einem weiter positiven Umfeld und einem Marktwachstum im Netzgeschäft von 2 %. Allerdings dürften den Gewinn erneut Einmalkosten von 3 bis 5 Mrd. skr drücken, schätzt das Management.Das Unternehmen Ericsson erzielte im vierten Quartal ein operatives Ergebnis von -1,9 Mrd. skr, ebenfalls deutlich verbessert gegenüber Vorjahr, als der Fehlbetrag sich auf 19,3 Mrd. skr belaufen hatte. Die Marge stellte sich auf 8,7 %, wenn Restrukturierung und Einmaleffekte herausgerechnet werden.Der Netzwerkausrüster, der durch die Nachfrageschwäche im Kerngeschäft und fehlgeschlagene Zukäufe in eine schwere Krise geraten war, ließ wissen, der Umsatz habe sich im Jahresverlauf belebt. Die Netzwerksparte legte im Schlussquartal währungsbereinigt um 6 % auf 41 Mrd. skr zu, die Marge lag bei 39,9 %. Der Bereich Digital Services steigerte die Erlöse um 5 % auf 13 Mrd. skr, schreibt allerdings weiterhin operativ rote Zahlen. Managed Services fielen im Umsatz um 5 % zurück, jedoch gelang hier die Ergebniswende. Die Neubewertung aller Verträge sei nunmehr komplett, so das Management, mit Ergebnisverbesserungen von 900 Mill. skr jährlich.