Erneuerbarer Energieschub aus dem Portfolio
sp – Konzerne treten auf der Suche nach vielversprechenden Geschäftsideen und Technologien wieder verstärkt als Risikokapitalgeber für Start-ups auf. Dieser Trend ist auch bei jungen Unternehmen aus den Cleantech-Branchen rund um erneuerbare Energien, Energieeffizienz und Elektromobilität zu beobachten.Neben den auf Cleantech spezialisierten Risikokapitalgebern wie Aster (Frankreich), Capricorn (Belgien), Chrysalix (Niederlande), Demeter, Ecapital oder Munich Venture Partners (alle aus Deutschland) haben sich von den Unternehmen aus der Dax-Familie etwa die Corporate Venture-Capital(CVC)-Gesellschaften von Siemens, RWE und Bilfinger in der Szene einen Namen gemacht. Besonders aktiv ist die Schweizer ABB, die es weltweit auf mehr als ein Dutzend Beteiligungen an jungen Unternehmen aus den Cleantech-Sektoren bringt.Ein beachtliches Tempo gibt bei Investitionen in Cleantech-Start-ups auch der größte deutsche Energieversorger Eon vor. Der Düsseldorfer Konzern, der sich 2016 von allen Aktivitäten der konventionellen Energieerzeugung trennen will und deshalb auf (erneuerbare) Energieschübe aus dem Portfolio angewiesen ist, hat sich zwar gerade erst vom klassischen CVC-Ansatz bei Eon Venture Partners verabschiedet. Über Co-Investments hat das Unternehmen sein Start-up-Portfolio im vergangenen Jahr aber deutlich ausgebaut (siehe Tabelle). Außerdem hat sich Eon bei der US-Investmentgesellschaft Westly Group eingekauft, die jährlich mehr als 800 Start-ups analysiert und aktuell 58 Beteiligungen hält. In den nächsten Jahren soll das Eon-Portfolio mehr als verdoppelt werden, sagte Susana Quintana Plaza, die Leiterin der Co-Investment-Aktivitäten, vor wenigen Wochen in einem Gespräch mit der Börsen-Zeitung (vgl. BZ vom 17. Oktober).Im Fokus stehen junge Unternehmen, die sich auf die Bereiche Energielösungen für Kunden, Smart Grids und IT-Infrastruktur konzentrieren. Die Zusammenarbeit mit diesen Firmen soll neuen Produkten und Dienstleistungen für Eon-Kunden auf die Sprünge helfen. Über Minderheitsbeteiligungen will Eon außerdem von Wertsteigerungen profitieren.