Erneut belasten Logistikprobleme Villeroy & Boch
md Frankfurt – Villeroy & Boch hat ihre Ziele 2018 erreicht. Der berichtete Umsatz legte um 2 % auf 853,1 Mill. Euro zu. Vor einem Jahr hatte der Badausstatter und Geschirrhersteller einen Anstieg zwischen 3 und 5 % im Vergleich zum Vorjahr in Aussicht gestellt, diese Prognose aber nach den Neunmonatszahlen auf 2 bis 3 % gesenkt. Im Umsatz sind erstmals die Erlöse aus dem Lizenzgeschäft enthalten, die 2017 als sonstige betriebliche Erträge ausgewiesen wurden. Dagegen belasteten negative Wechselkurseffekte – vor allem die Abwertungen von schwedischer Krone, russischem Rubel, US-Dollar und chinesischem Renminbi – den Umsatz. Währungs- und lizenzbereinigt betrage das Wachstum 2,8 %, sagte Vorstandschef Frank Göring auf der Bilanzpressekonferenz. Das neunte Jahr in Folge Der Betriebsgewinn wuchs den Angaben zufolge um 7,6 % auf 53,6 Mill. Euro und fiel damit in die übers Jahr unveränderte Zielspanne von 5 bis 10 %. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) legte das neunte Jahr in Folge zu; die Ebit-Marge kletterte auf 6,3 (i.V. 6,0) %; die Zielmarke von 7 % könnte gemäß Göring in zwei Jahren erreicht werden. Die dritte Steuerungsgröße, die Nettovermögensrendite, blieb mit 16,7 % nur knapp unterhalb der anvisierten Bandbreite von 17 bis 18 %.Gründe für die Ergebnisverbesserung seien vor allem die “sehr gute Umsatz- und Ergebnisentwicklung des Unternehmensbereichs Bad und Wellness sowie hohe Kostendisziplin” gewesen, führte Göring aus. Dagegen hätten – wie schon in den Vorjahren – Logistikprobleme belastet; 2018 habe es Verzögerungen bei der Einführung eines Warenwirtschaftssystems von SAP gegeben.In der Sparte Bad und Wellness (Waschbecken, Bade- und Duschwannen, Toiletten, Armaturen) legte der Umsatz um 4,7 % auf 584,3 Mill. Euro zu; auf konstanter Wechselkursbasis um 6,2 %. In der Region Asien-Pazifik sei der Umsatz um ein Drittel auf 100 Mill. Euro in die Höhe geschossen. Das Ebit der Sparte zog um 15,4 % auf 47,3 Mill. Euro an.In der Tischkultur (Geschirr, Gläser, Bestecke) gaben die Erlöse um 4,4 % auf 266,2 Mill. Euro nach. Währungs- und lizenzbedingte Effekte glichen sich nahezu aus, hieß es. Der Anteil der E-Commerce-Aktivitäten am Erlös in der Tischkultur betrage etwa 17 %. Umsatzbelastend wirkten insbesondere die deutlich verspätete Auslieferung von neuen Produkten und die 2017 gestartete, signifikant restriktivere Rabattpolitik. Auch die Optimierung des Shop-Netzwerks nach Rentabilitätsgesichtspunkten zeigte Wirkung auf die Erlöse; 2018 seien 19 eigene Läden geschlossen und sieben eröffnet worden, berichtete Göring. Allein das habe ein Drittel des Rückgangs in der Sparte verursacht. Insgesamt betreibe Villeroy noch rund 50 Geschäfte. Das Betriebsergebnis in der Tischkultur sank von 8,8 auf 6,3 Mill. Euro.Der Nettogewinn stieg überproportional zum Ebit um 13,8 % auf 33,9 Mill. Euro. Dies lag vor allem an der im Vergleich zum Vorjahr niedrigeren Steuerquote von 31,1 %; eine Folge der Anfang 2018 in Kraft getretenen Steuerreform in den USA.Für 2019 wird ein Umsatzanstieg um 3 bis 5 % erwartet. Für das operative Ergebnis wird ein Plus von ebenfalls 3 bis 5 % prognostiziert. In den Vorjahren hatte der Konzern das Ebit-Wachstum rund doppelt so hoch angesiedelt wie den Erlösanstieg. Die gedämpfte Zuversicht erklärte Göring mit dem erwarteten Gewinnrückgang in der Tischkultur-Sparte.—– Wertberichtigt Seite 8