Es geht voran
Wer einen schillernden Vorgänger wie Vittorio Colao hat, wirkt oft etwas farblos. Als Finanzchef Nick Read vor weniger als einem Jahr den Chefsessel von Vodafone übernahm, fragten sich viele, ob er mit den Problemen des Mobilfunkbetreibers fertigwerden würde. In Indien war der Telekom-Rivale dem extremen Wettbewerbsdruck nicht gewachsen. Auch in Südeuropa knirschte es. Und der Konzern ist hoch verschuldet. Seitdem ist viel passiert. Diesen Monat brachte Read die 18 Mrd. Euro schwere Übernahme von Unitymedia und weiteren Kabelaktivitäten von Liberty Global zum Abschluss. Im Mai kürzte er den Aktionären die Dividende, um Frequenzen für die nächste Generation der Mobilfunktechnologie (5G) zu ersteigern. Den Mut muss man als Chef eines Telekomunternehmens, das viele Anleger nur wegen der großzügigen Ausschüttungen im Portfolio haben, erst einmal haben. Nun will Read die Funkmasten zu Geld machen, um die Verschuldung zu drücken. Die Umsatzentwicklung ist positiv. Es geht voran. Der vermeintlich Blasse versteht es zu glänzen.hip