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Fahrradbranche sieht Licht am Ende des Tunnels

Radfahren liegt im Trend – und dennoch geht es der Branche schlecht. Warum das so ist, erklärt sich mit einem Blick in die jüngste Vergangenheit.

Fahrradbranche sieht Licht am Ende des Tunnels

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Fahrradbranche sieht Licht am Ende des Tunnels

das Frankfurt

Die Radwege sind voll. Voll mit modernen Stadträdern, voll mit bulligen Lastenrädern und voll mit schnellen Gravelbikes, voll mit allen möglichen Zweirädern. Nichts deutet hier darauf hin, dass die Fahrradbranche in den vergangenen zwei Jahren eine der größten Krisen ihrer Geschichte erlebt hat mit Rabattschlachten, Insolvenzen und erzwungenen Zusammenschlüssen. Auch in diesem Jahr, so erwarten es Branchenverbände und Experten, wird es noch ruckelig werden. 2026 dürften Hersteller und Händler dann – um im Bilde zu bleiben – wieder glatten Asphalt unter die Räder bekommen.

In der Pandemie wollten die Menschen raus in die Natur. Es setzte ein Run auf Zweiräder ein. Gleichzeitig standen in Asien Fabriken unter dem Eindruck von Corona still und die Lieferketten rissen ab. Teilepreise stiegen rasant, Kompletträder wurden teils über UVP verkauft. Die Hersteller setzten voll auf den Boom und fuhren ihre Produktion hoch, Händler tätigten Großbestellungen. Doch dann ebbte die Pandemie ab und gleichzeitig ließ der Ukraine-Krieg die Lebenshaltungskosten in die Höhe schnellen. Das Rad wurde zum Luxusgut – und damit für viele Menschen unerschwinglich. Händler blieben auf ihrem Inventar sitzen, Hersteller konnten ihre Produktionslinien nicht mehr auslasten. Nach dem Boom kam der Bust.

Nun, passend zum Start der Leitmesse Eurobike in Frankfurt, mehren sich die Zeichen, dass das Tal der Tränen durchschritten ist. Die Lagerbestände bei Teilen sind stark abgebaut, bei Kompletträdern helfen satte Rabatte. Neue Modelle werden wieder moderater gepreist, Kunden kommen zurück. Langfristig, so sagen es die Branchenkenner, sei der Trend zum Rad ungebrochen.

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