Europcar könnte wieder bei VW landen
ste Hamburg – Rund 14 Jahre nach dem Verkauf von Europcar denkt Volkswagen offenbar wieder über eine Übernahme des größten europäischen Autovermieters nach. Der Wolfsburger Zwölfmarkenkonzern habe sich mit einer Interessensbekundung an die französische Mietwagenfirma gewandt, die Überlegungen befänden sich aber noch im frühen Stadium, berichteten Bloomberg und Reuters unter Berufung auf Kreise und Insider. Auch Finanzinvestoren wie Apollo sollen ein Auge auf die Firma geworfen haben. Ein Verkauf des Autovermieters, an dem die französische Investmentfirma Eurazeo mit knapp 30 % beteiligt ist, sei angesichts der finanziellen Belastungen durch die Corona-Pandemie jedoch keineswegs sicher, hieß es.Die Aktie des seit Mitte 2015 an der Pariser Börse notierten Sixt-Konkurrenten, den VW 2006 einschließlich Schulden für 3,3 Mrd. Euro an Eurazeo verkauft hatte (vgl. BZ vom 10.3.2006), legte gestern zunächst um bis zu 16,8 % zu, gab den Gewinn im Tagesverlauf aber wieder ab. Der in den vergangenen zwölf Monaten um 60 % gesunkene Börsenwert lag zuvor bei rund 390 Mill. Euro.Von VW und Eurazeo gab es keine Stellungnahme. Unter Beobachtern hieß es, bei einer Transaktion könne VW nach coronabedingt gesunkenen Verkaufs- und Produktionszahlen einen zusätzlichen Absatzkanal erhalten. Zudem könne Europcar bei dem Plan unterstützen, das Angebot an Mobilitätsdiensten auszubauen. Eurazeo hatte einen möglichen Ausstieg im Herbst 2019 angekündigt.