Evonik trotzt dem Konjunkturabschwung
ab Düsseldorf – Der Chemiekonzern Evonik ist mit angezogener Handbremse in den neuen Turnus gestartet. Gleichwohl fiel der Rückgang im bereinigten operativen Ergebnis (Ebitda) mit 3 % auf 539 Mill. Euro geringer aus als befürchtet. Zudem passte Evonik die Prognose für den laufenden Turnus nach oben an. Umsatz und operatives Ergebnis sollen nun mindestens auf dem Vorjahresniveau gehalten werden.Eine echte Prognoserevision ist das gleichwohl nicht. Vielmehr war die Anpassung der Vergleichsbasis nach dem im März vereinbarten Verkauf des Methacrylatgeschäft erforderlich geworden. Entsprechend bezieht sich die Zielsetzung auf den angepassten Umsatzwert von 13,3 (zuvor: 15) Mrd. Euro und das angepasste operative Ergebnis von 2,15 (2,6) Mrd. Euro. Bis zum Closing – im dritten Quartal erwartet – wird das Methacrylatgeschäft als nicht fortgeführtes Geschäft bilanziert.In den einzelnen Segmenten wird es gemäß der neuen Prognose jedoch zu höchst unterschiedlichen Entwicklungen kommen. Während im größten Segment Resource Efficiency trotz der erwarteten Konjunkturabkühlung mit einem leicht über dem Vorjahr liegenden operativen Ergebnis (1,26 Mrd. Euro) kalkuliert wird, soll das bereinigte Ebitda im Segment Nutrition & Care unter dem Vorjahreswert von 810 Mill. Euro herauskommen. Dabei spielen neben dem erwarteten Preisrückgang bei essenziellen Aminosäuren für die Tierernährung auch Anlaufkosten für das zur Jahresmitte geplante Hochfahren der neuen Methioninanlage in Singapur eine Rolle. Ein weitgehend stabiles Ergebnis wird dagegen im Segment Performance Materials (ohne das Methacrylat-Geschäft) erwartet. Grund hierfür ist jedoch weniger die günstige operative Entwicklung, sondern vielmehr die Einschätzung, dass die Belastungen infolge des niedrigen Rheinpegels in diesem Jahr ausbleiben.Weitgehend dieser Prognose entsprechend verlief der Start in den neuen Turnus. Während sich das Segmentergebnis von Nutrition & Care von Januar bis März um 14 % verringerte – der Umsatz legte zeitgleich um 3 % zu -, baute Resource Efficiency das Ebitda um 2 % aus. Im Segment Performance Materials gingen Umsatz und operatives Ergebnis dagegen um 7 % bzw. 9 % zurück. Hier gab es Probleme in der Rohstoffversorgung.