Exxon Mobil setzt sich für Klimasteuer in den USA ein

1 Mill. Dollar für Americans for Carbon Dividends

Exxon Mobil setzt sich für Klimasteuer in den USA ein

sp New York – Eine Initiative für die Einführung einer Kohlendioxidsteuer in den USA erhält Unterstützung von unerwarteter Seite. Der Öl- und Gaskonzern Exxon Mobil, der von der Abgabe betroffen wäre, stellt den Initiatoren hinter “Americans for Carbon Dividends” 1 Million Dollar zur Verfügung. Es ist das erste Mal, dass sich ein großes US-Unternehmen der Branche hinter Bemühungen um die Einführung eines Preises für Kohlendioxidemissionen stellt. Unterstützt wird die Initiative unter anderem auch von Exelon, dem größten US-Betreiber von Atomkraftwerken, sowie von First Solar und der American Wind Energy Association.Die Ankündigung von Exxon kommt wenige Tage nach der Veröffentlichung eines alarmierenden Berichts des Weltklimarates, der die Weltgemeinschaft davor warnt, dass die bisherigen Bemühungen zur Begrenzung von Kohlendioxidemissionen nicht ausreichen werden, um die Folgen des Klimawandels in beherrschbare Bahnen zu lenken. Am Montag hat auch die königliche schwedische Akademie der Wissenschaften indirekt mehr Anstrengungen für den Klimaschutz eingefordert, indem sie den Wirtschaftsnobelpreis unter anderen an den US-Ökonomen William Nordhaus verliehen hat, dessen Forschung gute Argumente für die Einführung einer Steuer auf Kohlendioxidemissionen liefert (vgl. BZ vom 9. Oktober).Für Exxon dürften weder der neue Klimabericht noch der jüngste Wirtschaftsnobelpreisträger den Ausschlag für Americans for Carbon Dividends gegeben haben. Der Charme der Klimaabgabe besteht darin, dass sie an die Stelle anderweitiger Regulierung treten soll.