Fashionette will noch 2020 an die Börse

Onlinehändler setzt IPO-Reigen fort - Altaktionär Genui macht Kasse - Hauck & Aufhäuser mandatiert

Fashionette will noch 2020 an die Börse

ab Düsseldorf – Fashionette, ein Onlinehändler von Luxustaschen, will den IPO-Reigen an der Frankfurter Börse fortsetzen. Noch im Laufe dieses Jahres soll der Sprung aufs Parkett gewagt werden, teilte die Düsseldorfer E-Commerce-Plattform für Premium und Luxus-Modeaccessoires mit. Als Sole Global Coordinator und Sole Bookrunner ist Hauck & Aufhäuser am Start. Das Material für den Börsengang setzt sich aus einer Kapitalerhöhung und Aktien der Beteiligungsgesellschaft Genui zusammen. Die Hamburger Investmentfirma hat sich auf Beteiligungen an mittelständischen Unternehmen spezialisiert. Zum Beteiligungsportfolio gehören unter anderen Mymuesli, Mindcurv, Acrolinx und seit Sommer 2019 der Spezialreiseveranstalter Berge & Meer. An Fashionette ist Genui seit 2015 beteiligt.Wie es heißt, soll der dem Unternehmen zufließende Emissionserlös in das weitere Wachstum – organisch und über Akquisitionen – gesteckt werden. Gesetzt wird dabei vor allem auf mehr Marketing. Mit weiteren Details zum Börsengang hält sich der Onlinehändler von Premium- und Luxushandtaschen noch zurück. Neben Genui, die 93,5 % der Anteile hält und auch nach dem IPO noch zum Aktionärskreis gehört, ist auch das Vorstandsteam Daniel Raab (CEO) und Thomas Buhl (COO/CTO) mit zusammen 6,5 % beteiligt. Die beiden Vorstandsmitglieder wollen sich im Rahmen des IPO jedoch nicht von Aktien trennen. Die beiden Manager, die Erfahrung von Amazon Deutschland und USA mitbringen, sind seit 2019 an Bord, um “das Geschäft durch datengesteuerte Prozesse, geografische Expansion und M&A weiterzuentwickeln”, wie es heißt. Raab gehörte nach den Angaben auch zu den Gründungsgeschäftsführern der ProSiebenSat.1 Commerce GmbH, zu der auch der Douglas-Rivale Flaconi gehört. MargenstarkFashionette wurde 2008 gegründet und betreibt Websites in acht Ländern. 90 % des Umsatzes wird allerdings im deutschsprachigen Raum erwirtschaftet. Beschäftigt werden derzeit mehr als 140 Personen. Das Sortiment umfasst 11 000 Produkte von mehr als 150 Marken.Nach den Angaben erwirtschaftet das Unternehmen seit 2013 schwarze Zahlen, zumindest auf Ebene des Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) und weist seither auch ein zweistelliges organisches Wachstum auf. Mit einer Ebitda-Marge von 9,3 % (2019) ist das Unternehmen für einen Handelskonzern vergleichsweise renditestark. Im ersten Halbjahr 2020 belief sich die Umsatzrendite auf 7,3 %. Für die ersten neun Monaten 2020 wird ein Umsatzplus von 24 % in Aussicht gestellt. 2019 belief sich der Umsatz auf 73,2 Mill. Euro.