FCA und Renault reden wieder miteinander
bl Mailand – Die Fusionspläne zwischen Fiat Chrysler (FCA) und Renault leben offenbar wieder auf. Sowohl Renault-Präsident Jean-Dominique Senard als auch FCA-CEO Mike Manley haben den nach der Absage von FCA unterbrochenen Gesprächsfaden wieder aufgenommen. Manley führte kürzlich Gespräche mit Renault-Verantwortlichen in Paris, und Senard drängt dem Vernehmen nach die Regierung in Paris zu Zugeständnissen.Frankreich soll bereit sein, die staatliche Beteiligung von derzeit 15 % zu reduzieren, wenn FCA im Gegenzug weitreichende Beschäftigungsgarantien für die Arbeitsplätze in Frankreich gibt und Senard CEO eines fusionierten Konzerns würde, heißt es. Damit wäre eines der Hindernisse aus dem Weg geräumt, weil der hohe Staatsanteil sowohl FCA als auch Nissan ein Dorn im Auge ist. Ein Schlüsseldatum ist ferner die Nissan-Hauptversammlung am 25. Juni. Der Renault-Partner, an dem die Franzosen mit 43 % beteiligt sind, fordert eine Reduzierung dieses Anteils und mehr Mitsprache. Sowohl Senard als auch ein Vertrauter von FCA-Präsident John Elkann, haben mit Nissan-CEO Hiroto Saikawa und anderen Verantwortlichen Gespräche geführt. Es ist aber noch unklar, ob Saikawa bei der Aktionärsversammlung in seinem Amt bestätigt wird. Sollte er gehen, könnte eine Fusion leichter werden.FCA hatte das Fusionsangebot zurückgezogen, nachdem der französische Staat um mehr Zeit gebeten hatte, um Nissan vom Sinn des Zusammenschlusses zu überzeugen. Die Beteiligung der Japaner an der Fusion ist sowohl für FCA als auch für Renault von großer Bedeutung, weil Nissan nicht nur technologisch eine führende Rolle hat, sondern auch den Zugang zum wichtigen asiatischen Markt garantiert.