Fedex senkt Erwartungen abrupt

US-Logistikkonzern verliert 10 Prozent - Gradmesser für die Weltkonjunktur

Fedex senkt Erwartungen abrupt

wb Frankfurt – Expressdienstleister und Logistiker gelten als Frühindikatoren der Weltkonjunktur. In dieser Hinsicht malt Fedex, der Rivale von UPS und Deutscher Post DHL, am Ende des Weihnachtsgeschäfts ein Bild mit grauen Farben, maßgeblich wegen “schlechter politischer Entscheidungen”. Die trübere Sichtweise schärft die Befürchtung, dass die Weltwirtschaft inmitten steigender Handelsspannungen zwischen den USA und China schwächer wird. Der Konzern aus Memphis, der seine Prognosen im September noch erhöht hatte, ändert trotz boomenden Onlinehandels die Vorausschau abrupt wegen des unerwartet schwachen internationalen Geschäfts. Nach einem Resultat im zweiten Quartal (per Ende November), das die Erwartungen getoppt hat, rechnet Fedex für den Gewinn je Aktie 2018/19 nun mit 15,50 bis 16,60 Dollar nach bisher 17,20 bis 17,80.Die Aktie des damit an Wall Street noch 53 Mrd. Dollar schweren Konzerns schmierte um 10 % ab. Die Deutsche Post, deren Aktie wegen der Aussichten des Konkurrenten um bis zu 5 % fiel und den Konzern ans Dax-Ende drückte, versucht Befürchtungen wegen eines möglichen Abschwungs zu dämpfen. Die Bonner sehen “keine wesentlichen Änderungen bei unserer Volumenentwicklung im Vergleich zu dem, was wir Anfang November bei unseren Zahlen zum dritten Quartal berichtet haben”, heißt es. Dies gelte auch für DHL Express in Europa.Fedex, die 2016 die niederländische TNT für 4,4 Mrd. Euro übernommen hatte, macht vor allem das Geschäft außerhalb der USA zu schaffen, was auch zu Einsparungen und Kürzungen der Luftfrachtkapazitäten führt. Ein Abfindungsprogramm fürs Personal kann bis zu 575 Mill. Dollar kosten. Für TNT werden die Synergieziele im Ergebnis zurückgenommen; eine neue Gewinnvorgabe wird nicht gemacht. Themen wie Wirtschaftspolitik und “die Zölle, die die Vereinigten Staaten einseitig eingeführt haben”, belasten das Geschäft, wie CEO Frederick Smith (74) sagte. Schwierigere Bedingungen in Europa, etwa wegen Brexit-Unsicherheiten und Italien, die zuletzt in Deutschland geschrumpfte Wirtschaftsleistung und die Proteste in Frankreich seien weitere Gründe.Die Fedex-Aktie hat binnen zwölf Monaten 24 % verloren, UPS notiert 18 % schwächer, und die Deutsche Post, die Probleme im heimischen Paketgeschäft hat, büßte 38 % ein.