Fiat Chrysler klopft heftig an der Tür von Nissan
bl Mailand – Vermutlich am Montag oder Dienstag könnte der Renault-Aufsichtsrat grünes Licht für die von Fiat Chrysler (FCA) vorgeschlagene Fusion beider Unternehmen geben. In Turin wird mit einer Zustimmung der Franzosen gerechnet. Offen ist jedoch noch, ob auch Nissan-Mitsubishi sich an dem Vorhaben beteiligen wird. Damit würde der mit Verkäufen von 15,6 Millionen Fahrzeugen weltgrößte Autohersteller entstehen. Renault ist mit 43 % an dem japanischen Hersteller beteiligt.FCA-Präsident John Elkann hat Nissan-Chef Hiroto Saikawa und Mitsubishi-Boss Osamu Masuk ein Treffen vorgeschlagen, um ihnen seine Pläne zu erläutern. Saikawa erklärte dazu, sein Unternehmen habe “viele Möglichkeiten” und werde den Vorschlag “aufmerksam” prüfen. Bis zu einer definitiven Antwort dürfte es jedoch noch dauern. Eine der offenen Fragen ist das Verhältnis zwischen Renault und Nissan-Mitsubishi. Seit der Verhaftung des früheren CEO der Allianz, Carlos Ghosn, der die beiden japanischen Unternehmen mit Renault verschmelzen wollte, sind die Beziehungen angespannt.Ohne Nissan ist das Projekt von FCA, das zunächst nur auf eine Allianz mit Renault abzielt, nur halb so reizvoll. Denn allein mit Nissan bietet sich die Perspektive eines besseren Zugangs zum asiatischen Markt, auf dem Fiat Chrysler kaum präsent ist. FCA hofft durch den Zusammenschluss auf jährliche Einsparungen von 5 Mrd. Euro in Einkauf, Forschung und Entwicklung sowie Fertigung. Kämen Nissan und Mitsubishi hinzu, würde sich das Einsparvolumen noch erhöhen. Von besonderem Interesse für FCA ist ferner das Renault- und Nissan-Know-how bei Elektroantrieben. Umgekehrt kann FCA Renault und Nissan-Mitsubishi beim Zugang zum nordamerikanischen Markt behilflich sein.