Fiat und Peugeot wollen sich schnell einigen

Zweifel wegen GM-Klage sollen zerstreut werden

Fiat und Peugeot wollen sich schnell einigen

bl Mailand – Die Autokonzerne Fiat Chrysler (FCA) und Peugeot-Citroën-Opel (PSA) streben eine Fusionsvereinbarung noch vor Weihnachten an. Das teilten beide Unternehmen ihren Mitarbeitern in einem Brief mit, der auch auf den Webseiten veröffentlicht wurde. Mit der Erklärung wollen die Unternehmen wohl Zweifel an dem Projekt zerstreuen. Nachdem General Motors Klagen gegen Fiat Chrysler eingereicht hat, weil FCA angeblich Gewerkschafter mit Millionensummen bestochen hat, um GM zu schaden, hatten einige Analysten und Fachleute die Fusion in Gefahr gesehen. Angeblich drohen Fiat Chrysler, das die Vorwürfe als “ohne Grundlage” zurückweist, im schlimmsten Fall Strafzahlungen in Milliardenhöhe und ein schwerer Rufschaden.Dem Brief zufolge arbeiten die beiden Autohersteller mit neun Gruppen und insgesamt 50 Experten an dem geplanten Abkommen. Geleitet werden die Gruppen von FCA-CFO Doung Ostermann und Olivier Bourges, Strategie- und Programmdirektor von PSA. “Wir haben die große Gelegenheit, mit einer Gruppe von Personen zusammenzuarbeiten, die sich für das Gelingen des Projekts stark engagieren”, schreibt Ostermann. Beide Unternehmen seien motiviert, einen erfolgreichen Plan zu entwerfen. “Wir machen große Fortschritte. FCA und PSA greifen auf all ihre Ressourcen in den Bereichen Forschung und Entwicklung zurück, um eine innovationsreiche Zukunft zu fördern”, so Ostermann. Nach Ansicht von Bourges ist die geplante Fusion die Gelegenheit, die “globale Entwicklung der beiden Konzerne” zu fördern.Zwar haben beide Konzerne versichert, keine Werke schließen zu wollen. Dennoch gibt es vor allem in Italien große Befürchtungen, einige der stark unterausgelasteten Werke könnten geschlossen werden. Auch Analysten erwarten dies. Premierminister Giuseppe Conte hebt zwar die Bedeutung des Projekts hervor. Er betonte aber bei einem Besuch im FCA-Werk im süditalienischen Melfi, es sei wichtig, dass der geplante Zusammenschluss nicht die Beschäftigung in Italiens Fabriken bedroht.Die beiden Konzerne streben eine paritätische Fusion an, auch wenn im Verwaltungsrat die Franzosen einen Vertreter mehr stellen. Durch den Zusammenschluss entstünde der weltweit viertgrößte Autokonzern der Welt. Der klare Schwerpunkt läge in Europa und, in geringerem Ausmaß, in Süd- und Nordamerika.