Optikerkonzern

Fielmann profitiert von Einsparungen

Ein laufendes Sparprogramm verhilft Fielmann derzeit zu kräftigen Ergebnisverbesserungen. Der Optikerkonzern sieht sich auf Kurs, seine im Sommer aktualisierten Geschäftsjahresziele zu erreichen.

Fielmann profitiert von Einsparungen

Fielmann profitiert von Einsparungen

Optikerkonzern bekräftigt Jahresziele - Bestandsmärkte treiben Wachstum - Aktie steigt

ste Hamburg

Mit der Präsentation zweistelliger Wachstumsraten im dritten Quartal und einer überproportionalen Ergebnissteigerung hat Fielmann am Donnerstag Anleger überzeugt. Die Aktie des Hamburger Optikerkonzerns, der von Einsparungen profitiert, legte in der Spitze um 9,1% auf 43,46 Euro zu.

Wachstumstreiber Bestandmärkte

Wie das familiendominierte SDax-Unternehmen mitteilte, stieg der Außenumsatz einschließlich Mehrwertsteuer und Bestandsveränderungen um 12,2% auf 602 Mill. Euro, der Konzernumsatz um 13,8% auf rund 602 Mill. Euro. Haupttreiber sei ein organisches Wachstum in den Bestandsmärkten um 10% gewesen. Der Wachstumsbeitrag akquirierter Unternehmen belief sich auf 3,8%. Erstmals berücksichtigt wurden Medical Óptica Audición in Spanien und SVS Vision in den USA.

Die Ergebnisse legten im dritten Quartal noch kräftiger zu: So stieg das operative Ergebnis vor Abschreibungen (Ebitda) infolge eines Sparprogramms um 35,6% auf 130 Mill. Euro, das Ergebnis vor Steuern um 25,1% auf 65 Mill. Euro. Die größte deutsche Optikerkette bekräftigte ihren nach dem Vollzug der SVS Vision-Übernahme per Ende August aktualisierten Ausblick für das laufende Geschäftsjahr. Demnach soll der Außenumsatz 2023 um rund 13% auf etwa 2,3 Mrd. Euro zulegen, der Konzernumsatz im gleichen Maße auf 2 Mrd. Euro. In den ersten neun Monaten fielen ein um 13,1% auf 1,73 Mrd., Euro erhöhter Außenumsatz sowie ein um 13,7% auf 1,5 (1,32) Mrd. Euro verbesserter Konzernumsatz an.

Ferner rechnet man bei Fielmann 2023 weiterhin mit einem um 18% auf rund 400 Mill. Euro steigenden Ebitda sowie einem ebenfalls um 18% auf über 190 Mill. Euro kletternden Vorsteuergewinn. Im Neunmonatsvergleich führte das aktuelle Kosteneinsparprogramm zu einem um fast 27% auf 339 Mill. Euro verbesserten Ebitda. Das Ergebnis vor Steuern erhöhte sich um 22,8% auf gut 173 Mill. Euro.

Das Analysehaus Warburg Research erklärte, der Konzern sei auf gutem Weg, 2023 eine solide Margensteigerung zu erreichen. Das Sparprogramm und Synergien im Zuge der jüngsten Akquisitionen böten Ertragspotenzial für die kommenden Jahre. Allerdings sei das Ziel einer Ebitda-Marge von 25% im Jahr 2025 sehr ambitioniert, da die Margen in Italien und den USA deutlich unter dem Niveau der Kernmärkte Deutschland, Österreich und Schweiz lägen.

Neue Dienstleistung

Der Konzern, der laut "Hamburger Abendblatt" im dritten Quartal 2025 den Umzug in eine neue Firmenzentrale ebenfalls im Hamburger Stadtteil Barmbek plant, bietet künftig in Zusammenarbeit mit dem Schweizer Start-up Ocumeda Augenvorsorge als neue Dienstleistung an. Das Angebot, mit dem Fielmann auf eine steigende Nachfrage nach augenärztlichen Leistungen bei sinkender Zahl niedergelassender Augenärzte reagiert, soll in Kürze in über 100 Filialen in Deutschland und der Schweiz verfügbar sein.

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