Princes und The Beauty Tech Group streben an die Börse

Fischdosen und LED-Masken: Londons IPO-Herbst

Pasta und Fischdosen gehören zum Produktspektrum der Princes Group, die einen Börsengang in London vorbereitet. Auch The Beauty Tech Group strebt aufs Parkett.

Fischdosen und LED-Masken: Londons IPO-Herbst

Fischdosen und LED-Masken

Princes und The Beauty Tech Group bestimmen den Londoner IPO-Herbst

hip London

Fischdosen und Nudeln sind in der Regel nicht dazu geeignet, zu wilden Kursfantasien anzuregen. Doch nachdem sich die Hoffnungen auf ein Initial Public Offering des chinesischen Einwegmodehändlers Shein zerschlagen haben und der Börsengang der Neobank Revolut weiter auf sich warten lässt, dominieren Kapitalmaßnahmen von ganz normalen Unternehmen den Londoner IPO-Herbst. Dazu gehört die Princes Group, zu deren Angebot Napolina-Pasta und Princes-Thunfisch gehören.

Milliardenbewertung angestrebt

Ende Oktober soll es der „Times“ zufolge soweit sein. Die italienische Mutter New Princes (zuvor Newlat), hat auch Softdrinks und Flora-Sonnenblumenöl im Portfolio. Sie arbeitet Sky News zufolge schon seit Monaten mit BNP Paribas und Peel Hunt an einem Börsengang von Princes. Auch Unicredit und Rabobank sind angeblich mit von der Partie. Vor rund einem Jahr hatte Newlat die britische Princes für 700 Mill. Pfund von der japanischen Mitsubishi erworben. Es folgte die Umbenennung in New Princes. Nun wird angeblich eine Bewertung von 1,5 Mrd. Pfund angestrebt.

Hinter New Princes steht der italienische Selfmademan Angelo Mastrolia, der schon das Geschäft mit Milchprodukten in Mailand an die Börse brachte. Er hatte einst Newlat aus der insolventen Parmalat-Gruppe herausgekauft. New Princes will auch nach dem IPO die Mehrheit an der britischen Princes halten. Die kann ihre Geschichte bis ins Liverpool des Jahres 1880 zurückverfolgen. Sie erwarb dort zuletzt das Royal Liver Building, in dem sie seit 1982 ihren Sitz hat.

Mittel für Zukäufe

Neben Fischdosen und Pasta gehören zu New Princes auch die Speiseölmarke Crisp'N Dry, der Dosensuppenproduzent Crosse & Blackwell und der Hersteller der Naked-Instantnudeln Symington's. In Meetings mit institutionellen Investoren habe Princes angedeutet, dass es ihr bei dem IPO darum gehe, mehr Mittel für Akquisitionen hereinzuholen, berichtete die „Times“.

Daneben drängt The Beauty Tech Group aufs Parkett der britischen Metropole. Das Unternehmen verkauft LED-Masken, wie sie von Kim Kardashian und Serena Williams getragen werden, und strebt eine Bewertung von 350 Mill. Pfund an. Auch Laser zur Haarentfernung und elektrische Akne-Behandlung finden sich im Angebot. Berenberg fungiert als Bookrunner sowie Rothschild & Co als Joint Financial Adviser.

Geräte für Schönheitspflege zuhause

Laurence Newman und Andrew Showman brachten das zunächst als CurrentBody.com bekannte Unternehmen 2009 an den Start. Es verkaufte anfangs Geräte anderer Hersteller für die Schönheitspflege zuhause. Inzwischen vertreibt sie ausschließlich eigene Produkte ihrer Marken CurrentBody Skin, ZIIP Beauty und Tria Laser. The Beauty Tech Group schätzt den Markt für solche Geräte auf 9 Mrd. bis 12 Mrd. Pfund weltweit.

Die Beratungsgesellschaft OC&C Strategy Consultants geht davon aus, dass die wichtigsten Märkte des Unternehmens – Großbritannien, die Vereinigten Staaten und Deutschland – zwischen 2019 und 2024 um 13% bis 14% gewachsen sind. Das wäre ein deutlich höheres Wachstum als im Beauty-Geschäft insgesamt.

Gründer von Tanning Shop mit an Bord

Unter den Investoren finden sich Simon Cooper, der Gründer des Online-Reisebüros On the Beach, die E-Commerce-Gruppe eComplete von Andrew Duckworth und die Mooney-Brüder. Sie gründeten einst die Kette Tanning Shop.