Fleischarbeit bleibt Knochenjob
Fleisch ist ihr Gemüse. Mit einem Pro-Kopf-Verzehr von 115 Kilogramm isst ein US-Amerikaner jährlich im Durchschnitt so viel Fleisch wie ein Inder in drei Jahrzehnten. Entsprechend schnell verbreitete sich Panik, als mehrere fleischverarbeitende Betriebe wegen hunderter Coronavirus-Fälle ihre Tore schließen mussten. Bei einer Schweinefleischproduktion von Tyson Foods, dem größten Fleischproduzenten der USA, hatten sich mehr als 700 Angestellte infiziert. Daher wurden sogar die knallharten Krankmeldungsbedingungen gelockert: Wer sich krank fühlte, durfte zu Hause bleiben. Ein Novum in dem Knochenjob. Doch mit dem Lotterleben ist es schon wieder vorbei. Die Pandemie grassiert zwar noch. Tyson hat die alte Abwesenheitspolitik aber wieder eingeführt. Wer fehlt, sammelt Strafpunkte. Einzige Ausnahme bleibt eine Covid-19-Erkrankung. Das wird man in Storm Lake (Iowa) erleichtert registrieren. In der dortigen Fleischproduktion wurden 591 der 2 303 Mitarbeiter positiv getestet. Das Werk hat gestern wieder die Bänder angeworfen – nach nur einer Woche Pause.scd