Flughafenbetreiber ADP stellt Wachstumspläne vor
wü Paris – Der französische Flughafenbetreiber ADP (Aéroports de Paris) hat sich kurz vor der erwarteten weiteren Privatisierung bei Anlegern in Stellung gebracht. Er will seine Aktivitäten in den nächsten sechs Jahren um 40 % bis 50 % steigern und gleichzeitig die Investitionen in die Kernaktivitäten der von ADP betriebenen Pariser Airports Roissy Charles de Gaulle, Orly und Le Bourget zwischen 2021 und 2025 auf 6 Mrd. Euro verdoppeln.Das Unternehmen will das laufende Betriebsergebnis in den nächsten sechs Jahren um 50 % bis 60 % verbessern. Der nach eigenen Angaben mit zuletzt 281,4 Millionen Passagieren inzwischen größte Flughafenbetreiber der Welt hat letztes Jahr ein laufendes Betriebsergebnis von 1,24 Mrd. Euro verbucht. Bei einem Umsatz von 4,5 Mrd. Euro wies ADP ein Nettoergebnis von 610 Mill. Euro aus.ADP sei darauf vorbereitet, dass der Staat nun die Kontrolle abgebe, sagte Konzernchef Augustin de Romanet vor dem bevorstehenden Investorentag dem Radiosender RTL. Die genauen Modalitäten des geplanten Privatisierungsschritts stehen jedoch noch nicht fest. Der Gesetzentwurf, der die weitere Privatisierung ermöglicht, soll dem Senat am Dienstag erneut vorgelegt werden, bevor sich die Nationalversammlung am Donnerstag zum letzten Mal damit beschäftigt.Die Privatisierung ist in Frankreich jedoch umstritten. Derzeit hält der französische Staat 50,6 % am Flughafenbetreiber. Die zweitgrößten Aktionäre mit je 8 % sind der Infrastruktur- und Baukonzern Vinci und die Schiphol Group. Vinci ist interessiert, die Beteiligung aufzustocken – allerdings nicht, wenn der Staat 17 % oder 18 % behält.Die Pariser Flughäfen von ADP erwarten in den nächsten Jahren wichtige Veränderungen. So sollen die Vorarbeiten für das künftige Terminal T4 in Roissy beginnen, genau wie die Bauarbeiten für den CDG Express, der den Gare de l’Est in Paris direkt mit dem Flughafen verbinden soll. ADP-Chef de Romanet kündigte auch an, dass er bei der nächsten Hauptversammlung die Berufung von vier Regionalpolitikern als nicht stimmberechtigte Zensoren in den Verwaltungsrat vorschlagen will. Dazu gehören die Bürgermeister von Paris und Orly sowie die Regionalvorsitzende des Großraums Paris, Valérie Pécresse.