Fokus auf das Gase-Kerngeschäft

Investor Ackman drängt Linde-Rivalen zur Abspaltung der Materialtechnologie

Fokus auf das Gase-Kerngeschäft

scd New York – Dass sich Air Products von seinem Spezialchemiegeschäft trennt, dürfte der deutsche Käufer Evonik dem aktivistischen Investor Bill Ackman verdanken. Dieser war vor drei Jahren mit mehr als 2 Mrd. Dollar bei dem Linde-Konkurrenten eingestiegen. Mittlerweile beträgt der Wert seines einmal leicht aufgestockten Anteils knapp 3 Mrd. Dollar und ist damit nach dem Absturz der Valeant-Aktie die bedeutendste Beteiligung im Portfolio seines Hedgefonds Pershing Square Capital Management.Im September setzte Ackman im Board eine Abspaltung des gesamten Materialtechnologien-Geschäfts von Air Products durch. So soll das Unternehmen auf das Gase-Kerngeschäft konzentriert werden, in dem es mit Air Liquide und Linde im Wettbewerb steht. Die Sparte Materialtechnologien teilt sich in zwei fast gleich große Bereiche auf: Elektronische Materialien erlöste im zweiten Quartal per Ende März 234 Mill. Dollar, der von Evonik übernommene Bereich Performance-Materialien kam auf 261 Mill. Dollar. Nach dem Verkauf der einen Hälfte will Air Products die andere Hälfte des Geschäfts weiterhin abspalten und als separate Gesellschaft namens Versum Materials an die Börse bringen. “Ich freue mich sehr auf die Zukunft unserer Electronic-Materials-Division, für die wir derzeit eine Abspaltung in eine eigene Weltklassefirma namens Versum Materials planen”, erklärte Air-Products-Chairman und CEO Seifi Ghasemi, der bei Versum als Vice Chairman fungieren will.Mit den Aufspaltungsplänen und von Kosteneinsparungen getriebenen Ergebnissen hat Air Products an der Börse trotz sinkender Erlöse zulegen können. Seit Jahresbeginn haben die Titel 17 % an Wert zugelegt, während der S&P 500 nur gut 3 % gewonnen hat. Am Freitag notierte die Aktie gegen den Markttrend 1,4 % fester. Für Ackmans Hedgefonds verhinderte die größte Beteiligung ein noch schwächeres Abschneiden. Im jüngsten Performance-Bericht aus der abgelaufenen Woche wies Pershing Square Capital eine Nettowertentwicklung von – 18 % aus.