Ford streicht wegen Trumps Zöllen Prognose zusammen
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Reuters Detroit
Der US-Autobauer Ford rechnet wegen der US-Zölle von US-Präsident Donald Trump mit einer Milliardenbelastung und kürzt seine Prognose. Das Unternehmen geht nun von einer Belastung von 3 Mrd. Dollar im laufenden Jahr aus, das sind 500 Mill. Dollar mehr als bislang angenommen. Allein im abgelaufenen Quartal seien die Kosten um 800 Mill. Dollar gestiegen, hieß es. Damit ist Ford jedoch weniger stark von den Zöllen betroffen als der Erzrivale GM, der die Zusatzkosten für das Gesamtjahr auf 4 bis 5 Mrd. Dollar bezifferte.
Das US-Präsidialamt antwortete zunächst nicht auf die Bitte um Stellungnahme zu den Zahlen der Autobauer. Trump hatte in der Vergangenheit immer wieder darauf gepocht, dass die Zölle Arbeitsplätze in die USA zurückbrächten.
Ford-Finanzchefin Sherry House sagte, die Zölle für Autoimporte aus Mexiko und Kanada seien länger hoch geblieben als erwartet. Auch die erhöhten Einfuhrzölle auf Aluminium und Stahl von 50% machten sich bemerkbar. Für das Gesamtjahr rechnet Ford nun mit einem Betriebsgewinn zwischen 6,5 und 7,5 Mrd. Dollar, nach 7,0 bis 8,5 Mrd. Dollar im Februar. Allerdings hatte Ford die Prognose im Mai wegen der Zölle ausgesetzt.
Rückrufaktion trägt zu Verlusten bei
Im abgelaufenen Quartal erwirtschaftete Ford einen Verlust von 36 Mill. Dollar, nach einem Gewinn von 1,8 Mrd. Dollar im Vorjahr. Dabei spielte neben den Zollkosten unter anderem ein kostspieliger Rückruf eine Rolle. Der Umsatz stieg dagegen um 5% auf 50,2 Mrd. Dollar.
Gefragt waren vor allem Benziner und Hybridautos. Das Elektrogeschäft läuft dagegen weiterhin schlecht. In der Sparte fiel im abgelaufenen Quartal ein Betriebsverlust von 1,3 Mrd. Dollar an. In Deutschland baut Ford in Köln die beiden Elektromodelle Explorer und Capri. Weil die Nachfrage hier schwächer ausfällt als ursprünglich geplant, wurde die Produktion seit Ende 2024 zurückgefahren. Zuletzt einigte sich das Unternehmen in Köln mit dem Betriebsrat auf einen Stellenabbau.