Ford und Hyundai schreiben rot

Absatz in China bricht zum Jahresende ein - Streiks beim US-Autobauer wegen Umbauplänen erwartet

Ford und Hyundai schreiben rot

Dem US-Autobauer Ford und seinem koreanischen Wettbewerber Hyundai hat das schwache China-Geschäft das vierte Quartal verhagelt. Beide mussten im Reich der Mitte prozentual zweistellige Absatzrückgänge feststellen und rutschten im Vierteljahr in die roten Zahlen. Ford schreibt sogar in allen Regionen abgesehen vom Heimatmarkt Verlust.scd Frankfurt – Die Autobauer Ford und Hyundai sind im vierten Quartal 2018 in die Verlustzone gerutscht. Die beiden Volumenhersteller spürten vor allem im chinesischen Markt eine nachlassende Nachfrage, die auch das Ergebnis belastete. Bei Ford brach der Absatz in der Region Asien-Pazifik, in der China der wichtigste Markt ist, um 44 % auf 254 000 Autos ein. Neben einer allgemeinen Marktabschwächung trugen auch hausgemachte Probleme zu der Misere bei. Der Marktanteil von Ford in China halbierte sich fast von 4,0 auf 2,3 %. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit), das in der Vorjahresperiode noch mit 30 Mill. Dollar positiv ausgefallen war, drehte auf -381 Mill. Dollar. Im Gesamtjahr fiel in der Region damit ein Verlust von 1,1 Mrd. Dollar an.Hyundai wiederum berichtete in China zwar von einem knapp 23-prozentigen Rückgang auf 229 000 Autos. Allerdings genügte dies, den weltweiten Absatz unter den des Vorjahresquartals zu drücken. Bereinigt um das Geschäft in China kam Hyundai global auf ein Plus von 6,4 %. Auch in Europa schwachGemein hatten die Autobauer auch die Absatzschwäche in Europa. Für Ford bedeutete der 13-prozentige Absatzrückgang in den Monaten Oktober bis Dezember, dass der Absatz in der Region 2018 insgesamt um 3 % unter das Vorjahresniveau rutschte. Nach neun Monaten lag er noch darüber. Auch Hyundais Europa-Absatz wurde im Schlussquartal mit einem Minus von 5,3 % für das Gesamtjahr unter Vorjahr gedrückt.Verlassen konnten sich beide Unternehmen primär auf die Stärke im Heimatmarkt. Zwar war der Absatz bei Ford hier im Gesamtjahr sogar leicht rückläufig. Die gestiegene Nachfrage nach SUVs hat aber die Verkaufspreise so weit getrieben, dass der Umsatz trotz des zweiprozentigen Absatzrückgangs um gut 3 % anzog. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern erreichte in Nordamerika mit 7,6 Mrd. Dollar nahezu das Vorjahresniveau.Jenseits der Heimat sieht es für die Nummer 2 unter den US-Autobauern indes düster aus. Musste 2017 noch lediglich die Hälfte der vier internationalen Regionen zum Rotstift greifen, trugen 2018 alle vier negativ zum Ergebnis bei. Im vierten Quartal stand unter dem Strich konzernweit ein Verlust von 116 Mill. Dollar. Ein Jahr zuvor war noch ein Gewinn von 2,5 Mrd. Dollar im Weihnachtsquartal eingefahren worden. “Es war kein Jahr, mit dem wir glücklich waren, und das setzte sich im vierten Quartal fort”, sagte Finanzchef Bob Shanks. CEO Jim Hackett hat dem Autokonzern zuletzt eine milliardenschwere Restrukturierung verordnet und will zugleich in den nächsten Jahren 15 Mrd. Dollar in die Entwicklung elektrischer und autonom fahrender Autos stecken. Binnen 24 Monaten will Ford drei Viertel des Produktportfolios in Nordamerika erneuern und dabei den Light-Truck-Anteil kräftig hochfahren. In Europa soll der Fokus auf der Verbesserung der Profitabilität liegen. Mit Streiks der Ford-Arbeiter, die um ihre Stellen fürchten, wird gerechnet.Hyundai berichtete für das vierte Quartal von einem Nettoverlust von umgerechnet knapp 160 Mill. Euro. Es war der erste Verlust, seit vor acht Jahren der Rechnungslegungsstandard koreanischer GAAP eingeführt worden ist.Die Anleger zeigten sich von der schwachen Entwicklung nicht überrascht. Die Ford-Aktie legte 3 % zu, Hyundai-Titel um 0,8 %.