WERTBERICHTIGT

Fordern statt fördern

Börsen-Zeitung, 7.6.2018 "Die Zukunft kann also nur sauberen Autos gehören", befindet Bundesumweltministerin Svenja Schulze. Dafür "müssen wir heute damit anfangen, die nötigen Rahmenbedingen zu setzen". Diese sind für Schulze strengere...

Fordern statt fördern

“Die Zukunft kann also nur sauberen Autos gehören”, befindet Bundesumweltministerin Svenja Schulze. Dafür “müssen wir heute damit anfangen, die nötigen Rahmenbedingen zu setzen”. Diese sind für Schulze strengere CO2-Emissionsziele – deutlich strengere, als die EU für das nächste Jahrzehnt anpeilt. Natürlich gehören gesetzliche Vorgaben dazu. Doch für das ausgegebene Ziel hapert es nicht unbedingt an Vorgaben zur Verringerung des CO2-Ausstoßes. Es fehlen Nachfrageanreize. Das könnten irgendwann auch Kaufprämien sein, zunächst müsste aber eine Infrastruktur, die der erhofften Elektrifizierung des Pkw-Verkehrs auch standhält, aufgebaut werden. Hier wären Investitionen gefragt. Doch wie üblich wird lieber gefordert als gefördert. Wenige hundert Mill. Euro fließen bis 2020 in den Ladeinfrastruktur-Ausbau. In China sollen es laut Analysten umgerechnet rund 16 Mrd. Euro sein. Dabei ist der Ausbau dort aufgrund schwacher Bürgerrechte ohnehin kostengünstiger. Wie beim Ausbau des Glasfasernetzes scheut man vor eigenen Ausgaben zurück – und droht erneut abgehängt zu werden. scd