Fortum lässt Uniper in der Luft hängen
cru Frankfurt – Pekka Lundmark, Vorstandschef des finnischen Staatskonzerns Fortum, hält sich bei der feindlichen Übernahme des deutschen Kraftwerksbetreibers Uniper alle Optionen offen. Auf der Uniper-Hauptversammlung am 22. Mai werden die Aktionäre auf Antrag der Hedgefonds Elliott und Knight Vinke über die Abspaltung des Russland-Geschäfts sowie einen Beherrschungsvertrag mit Uniper und die Einsetzung eines Sonderprüfers abstimmen. Wie Lundmark seine 49,9 % der Stimmenanteile einsetzen will, verrät er noch immer nicht.Bei den seit Februar laufenden Gesprächen mit Uniper gibt es noch keine konkreten Ergebnisse zu den Formen künftiger Zusammenarbeit. Dies brauche noch Zeit, erklärte Lundmark anlässlich der Quartalsbilanz in Espoo. Zuvor hatten Uniper-Chef Klaus Schäfer, der an Krebs erkrankt ist, und Finanzvorstand Christopher Delbrück ihren Rücktritt für Ende August angekündigt.Ob sich Fortum eine komplette Übernahme von Uniper, die weitere 5 Mrd. Euro kosten würde, überhaupt leisten kann und will, ist offen. Im ersten Quartal stieg der Umsatz von Fortum von 1,6 Mrd. auf 1,7 Mrd. Euro. Der Gewinn vor Steuern sank von 493 Mill. auf 424 Mill. Euro.Höhere Strompreise sowie eine niedrigere Produktion durch Trockenheit in der Wasserkraft, die die positiven Preiseffekte nahezu aufhob, prägten das Quartal. Daneben kämpft Fortum mit den finanziellen Folgen der Teilübernahme von Uniper: Die Schulden des Konzerns haben sich binnen Jahresfrist von 900 Mill. Euro auf rund 5 Mrd. Euro erhöht. Uniper wird bei Fortum seit dem 30. Juni 2018 als assoziiertes Unternehmen bilanziert und hat 49 Mill. Euro zum Gewinn beigetragen.