Frankreich bringt Lottogesellschaft an die Börse
wü Paris – Frankreich hat den Startschuss für den Börsengang der staatlichen Lottogesellschaft Française des Jeux (FDJ) gegeben. Das Wirtschaftsministerium legte die Spanne des Ausgabepreises für die Aktien der Glücksspielgesellschaft auf 16,50 Euro bis 19,90 Euro fest. Dadurch wird die FDJ mit insgesamt 3,15 bis 3,8 Mrd. Euro bewertet. Das ist etwas mehr, als Analysten zunächst erwartet hatten. Dem Staat könnte das IPO 1,2 bis 1,7 Mrd. Euro in die Kassen spülen. Er will sich jetzt von bis zu 99,3 Millionen Aktien trennen – maximal 52 % des Kapitals. Er ist derzeit mit 72 % an der zweitgrößten Lottogesellschaft Europas beteiligt, an der französische Veteranenverbände zusammen 14 %, Mitarbeiter rund 5 % und Tabakhändler 2 % halten. Sollte ein Investor nach der Privatisierung die 10-Prozent-Schwelle überschreiten wollen, benötigt er dafür die staatliche Zustimmung.Die Zeichnungsfrist, die am 7. November begann, soll am 19. November enden. Der erste Handelstag ist für den 21. November geplant. Da die Regierung die FDJ zu einer neuen Volksaktie machen will, bietet sie für Privataktionäre und Händler, die die Produkte der Lottogesellschaft verkaufen, Sonderkonditionen an. So soll der Preis für sie 2 % günstiger sein. Gleichzeitig erhalten sie die Möglichkeit, für zehn gekaufte Aktien je einen Anteilschein gratis zu bekommen, wenn sie die Papiere mindestens 18 Monate lang behalten. Für Mitarbeiter der FDJ soll es ebenfalls ein besonderes Angebot geben. Mit der Lottogesellschaft erwartet Paris einen zweiten großen Börsengang in diesem Jahr. Anfang Oktober hatte der Glasverpackungsspezialist Verallia den Sprung aufs Parkett gewagt und 888 Mill. Euro eingenommen.