wü Paris – Frankreichs sozialistische Regierung übt Druck auf den angeschlagenen Telekomausrüster Alcatel-Lucent aus, seinen Sozialplan zu überarbeiten. Gleichzeitig appellierte sie an französische Telekomunternehmen, Aufträge an Alcatel-Lucent zu vergeben. “Ich will, dass das Projekt der Leitung von Alcatel noch einmal überprüft wird”, sagte Frankreichs Premierminister Jean-Marc Ayrault am Mittwoch dem Radiosender Europe 1.Der französisch-amerikanische Telekomausrüster will weltweit 10 000 Stellen streichen, davon 900 in Frankreich. Dort sollen die Standorte Toulouse und Rennes geschlossen werden. “Wir fordern, dass es eine Verhandlung gibt, um so viele Arbeitsplätze, so viele Standorte wie möglich zu retten”, erklärte Ayrault. Wenn keine mehrheitliche Einigung zwischen Gewerkschaften und der Konzernleitung zustande komme, werde die Regierung den Sozialplan nicht gestatten. Laut Gesetz darf sie das. Der Arbeitgeberverband Medef warnte die Regierung, nicht von der Möglichkeit Gebrauch zu machen. Dadurch werde die Katastrophe nur verzögert.Die Aktie von Alcatel-Lucent brach am Mittwoch an der Börse von Paris erneut ein und gab um fast 7 % auf 2,58 Euro nach, während der CAC 40 nahezu unverändert schloss.