Frankreich und Japan bauen auf Partnerschaft

Ministertreffen in Paris - Aktionär reicht Klage ein

Frankreich und Japan bauen auf Partnerschaft

wü Paris – Frankreichs Wirtschaftsminister Bruno Le Maire hat sich am Donnerstag in Paris mit seinem japanischen Amtskollegen Hiroshige Seko getroffen, um mit ihm über die Allianz von Renault und Nissan zu sprechen. Das Treffen war nach der Verhaftung von Renault-Chef Carlos Ghosn in Tokio vereinbart worden. Beide Politiker betonten erneut, dass die französische und die japanische Regierung das Bündnis der Autobauer stark unterstützen würden. Ihr Wunsch sei, dass die Zusammenarbeit auch in Zukunft erfolgreich sei. Carlos Ghosn wird in dem gemeinsamen Kommuniqué jedoch mit keinem Wort erwähnt.Le Maire hatte einen Tag zuvor erklärt, Frankreich und Japan wollten die Konsolidierung der Allianz. Der französische Staat hält 15 % des Renault-Kapitals. Frankreich sehe Raum für Gespräche über die Zukunft der Allianz, sagte ein Vertreter des Élysée-Palasts zu Reuters. Es sei jedoch nicht der richtige Zeitpunkt, jetzt über das Machtgleichgewicht zwischen den beiden Autobauern zu sprechen. Eine Neuverhandlung des Paktes sei in den kommenden Wochen nicht zu erwarten.Nach der Verhaftung von Ghosn hat nun ein Aktionär von Renault in Paris Klage eingereicht. Nach Angaben seines Anwalts Frederik-Karel Canoy könnte ein Dutzend weiterer Aktionäre, die er vertritt, ebenfalls Klage wegen Veruntreuung von Gesellschaftsvermögen und der Verbreitung irreführender Finanzmarktinformationen einreichen. Der Einzelaktionär, der bereits geklagt hat, wirft Ghosn den Kurssturz vor, den die Renault-Aktie nach Bekanntwerden seiner Verhaftung erlitt. Er will damit erreichen, dass die Staatsanwaltschaft Ermittlungen wegen des Verdachts der Veruntreuung und der Verbreitung irreführender Finanzmarktinformationen einleitet. Die Klage könnte deshalb an die auf Finanzangelegenheiten spezialisierte Einheit der Staatsanwaltschaft übergeben werden. Nach Angaben von Wirtschaftsminister Le Maire gibt es keine Auffälligkeiten bezüglich der steuerlichen Situation von Ghosn zu melden.Die Aktie von Renault legte am Donnerstag an der Börsen von Paris 0,2 % auf 59,10 Euro zu, während der CAC 40 mit einem Minus von 0,4 % schloss.