Im DatenraumKünstliche Intelligenz

Führungskräfte und KI: Steigende Budgets, wenig Strategie

Die Budgets für Investitionen in künstliche Intelligenz steigen. Doch Führungskräfte neigen dazu, den KI-Reifegrad ihres Unternehmens zu überschätzen.

Führungskräfte und KI: Steigende Budgets, wenig Strategie

Führungskräfte und Künstliche Intelligenz

KI-Budgets steigen – aber wofür?

sar Frankfurt

Am Geld soll es nicht scheitern: Durchschnittlich 70% der Unternehmen wollen ihr Budget für künstliche Intelligenz (KI) ausbauen, hat eine Umfrage der Managementberatung Horváth unter gut 150 Führungskräften aus Unternehmen mit mindestens 200 Mill. Jahresumsatz und 200 Beschäftigten ergeben. Industrieunternehmen wollen dabei fast 32% mehr Budget lockermachen, Handels- und Dienstleistungsunternehmen etwa 22%.

Allerdings scheint nicht hinter jedem Budget auch eine Strategie zu stehen. Nach den fünf größten Herausforderungen mit Blick auf generative KI befragt, zählen 29% der Fachabteilungsleiter Unsicherheiten über die strategische Positionierung zu den größten Hürden. Auffallend dabei: Unter Vorständen und Bereichsleitern sinkt der Wert auf jeweils 19%. Auch Datenschutz und mangelnde Datenqualität werden auf der Fachebene deutlich schwerwiegender eingeschätzt. Auf oberster Führungsebene sehen dagegen mehr Teilnehmer fehlende Kenntnisse über generative KI im Management sowie fehlendes Wissen zur Entwicklung einer KI-Strategie als Herausforderung an.

Dabei attestieren sich die Führungskräfte selbst überdurchschnittliches KI-Wissen. 85% der Vorstände und Geschäftsführer bescheinigen sich fortgeschrittene oder sogar ausgeprägte Kenntnisse in Bezug auf generative KI. Unter Fachabteilungsleitern stufen sich nur 42% auf diesem Niveau ein. Auch den KI-Reifegrad des Unternehmens sehen die Vorstände besonders positiv: 27% von ihnen bewerten ihn als „sehr hoch“, während dies nur gut jeder zehnte Fachabteilungsleiter sagt. Um dieser Definition zu entsprechen, muss KI in der Organisation breit genutzt werden, etwa um Produkte zu verbessern und neue Geschäftsmodelle zu entwickeln.

In vielen Unternehmen dürften sich jedoch die erwarteten Vorteile durch KI nicht im gewünschten Maß einstellen, da das KI-Budget „wie mit der Gießkanne“ über alle Unternehmensbereiche und Aktivitäten verteilt werde, so Horváth-Partner Rainer Zierhofer. Er rät Unternehmen, sich zunächst auf drei oder vier ausgewählte Anwendungsfälle zu fokussieren.

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