Für die Modekette Tom Tailor wird es immer enger
wb Frankfurt – Für die finanziell angeschlagene Tom Tailor wird es immer enger. Die Modekette ringt um eine Finanzspritze ihres chinesischen Großaktionärs Fosun und die Zustimmung der Kreditgeber für den Verkauf der Marke Bonita. Wie das Hamburger Unternehmen mitteilt, steckt man weiter in Verhandlungen mit den Konsortialbanken über deren Zustimmung zum Bonita-Verkauf, die “Anpassung der Finanzkennzahlen” unter dem Konsortialkreditvertrag sowie über einen Finanzierungsbeitrag von Fosun, teilt Tom Tailor mit. Eine “für alle Seiten zufriedenstellende Lösung” sei zwar ” nach wie vor möglich, jedoch nicht sicher”, räumt der Vorstand ein.”Zwischen den Konsortialbanken und Fosun konnte bislang keine Einigung über die Art und Höhe des Finanzierungsbeitrages von Fosun erzielt werden”, heißt es. Nach Einschätzung des Vorstandes sei es daher “derzeit offen, ob und wann die Verhandlungen mit den Konsortialbanken und Fosun erfolgreich abgeschlossen werden können”. Vor dem Hintergrund könne der Vorstand keine verlässliche Aussage machen, wann der Konzernabschluss 2018 sowie Zahlen für das erste Quartal 2019 veröffentlicht werden können. Zur Unterstützung der Verhandlungen hat der Vorstand im Einvernehmen mit den Banken und Fosun eine “Independent Business Review” bei Boston Consulting in Auftrag gegeben.Der “Finanzierungsbeitrag” soll der Verbesserung des Eigenkapitals dienen, das durch die “anhaltend schlechte Geschäftsentwicklung” von Bonita, die Vollabschreibung des Markenwerts über 184,5 Mill. Euro sowie weitere signifikante Minderungen von Vermögenswerten belastet wurde, heißt es. Tom Tailor will die kriselnde Bonita wie berichtet an die niederländische Victory & Dreams International verkaufen. Tom Tailor hatte Bonita 2012 übernommen. Das Unternehmen, das auf Mode für Frauen ab 50 spezialisiert ist, verlor aber fortlaufend Umsatz. Die Chinesen sind seit 2014 beteiligt und hatten Mitte April ein freiwilliges Übernahmeangebot lanciert.Nach nicht testierten Zahlen steigerte die Kernmarke im alten Jahr den Umsatz um 3 % auf 617 Mill. Euro. Der Rohertrag lag mit 349 Mill. Euro leicht unter dem des Vorjahres und das Ebitda nahm leicht auf 70,6 Mill. Euro zu, wird berichtet. Bonita setzte seinerzeit 226 Mill. Euro um und fuhr einen Ebitda-Verlust von 24,6 Mill. Euro ein.