Futter für die Neiddebatten
Wer Stoff für Neiddebatten sucht, erhält mit den Gehaltstabellen der Dax-Vorstandschefs reichlich Futter. Auch Aktionäre blicken genau auf die Rankings. Das Geld, das aus der Tasche der Eigentümer fließt, muss schließlich in angemessenem Verhältnis zur Leistung des CEO stehen. Doch hier steckt der Teufel im Detail. Wer etwa ermessen will, ob der im vergangenen Jahr ausgeschiedene Beiersdorf-Chef Stefan Heidenreich zu Recht Dax-Spitzenverdiener ist mit dem historischen Höchstwert von 23,4 Mill. Euro, der muss tief in die Arithmetik seines Vergütungsmodells einsteigen und unter anderem berücksichtigen, dass die Zahlung Langfristboni für sieben Jahre enthält. Dass extrem hohe Jahressaläre nicht Hinz und Kunz erklärbar sind, ist das eine. Das andere ist, dass langfristige monetäre Anreize, die aufgeschoben und dann beim Abschied auf einen Schlag fällig werden, sehr im Sinne der Aktionäre sein können. Insofern darf der Ausnahmefall Beiersdorf durchaus Schule machen, solange die Bezahlung dem Großteil der Öffentlichkeit noch vermittelbar ist und der CEO verdient hat, was er bekommt. ds