Gea fühlt sich noch unsicher

Viel hängt vom zweiten Quartal ab

Gea fühlt sich noch unsicher

ak Düsseldorf – Gea blickt mit gemischten Gefühlen auf das laufende Jahr. Mit welcher Grundstimmung es bei dem auf die Lebensmittelindustrie fokussierten Maschinenbauer weitergeht, entscheidet sich laut Konzernchef Jürg Oleas im zweiten Quartal. “Da die gesamtwirtschaftlichen Unsicherheiten voraussichtlich weiter wachsen werden, hängt es insbesondere von der Entwicklung des zweiten Quartals ab, in welchem Bereich unseres Prognosekorridors wir das Geschäftsjahr 2017 werden abschließen können”, sagte er am Dienstag bei der Vorlage der Zwischenmitteilung. In einer Telefonkonferenz wollte sich Oleas aber noch nicht zum Verlauf des Monats April äußern.Die Milchindustrie als wichtigste Kundengruppe bleibt das Sorgenkind. Während es bei den Milchbauern zarte Anzeichen für eine Erholung gibt, halten sich die Milchverarbeiter mit Investitionen weiter zurück. Gleiches gilt laut Gea auch für die Öl- und Gasindustrie.Auffällig ist, dass in den drei stärksten Absatzmärkten von Gea die Bestellungen sanken oder, wie in Deutschland, stagnierten. In den USA ging es abwärts, am stärksten reduzierte sich der Auftragseingang mit mehr als 5 % Minus jedoch in China. In anderen Ländern stieg die Nachfrage, so dass sich der Auftragseingang um lediglich 0,7 % auf 1,1 Mrd. Euro abschwächte. Dafür waren vor allem ausbleibende Großaufträge verantwortlich.Gea berichtete von einer leicht gesunkenen operativen Rendite zu Jahresanfang (auf Basis des bereinigten Ebitda) von 9,6 (i.V. 10,0) %. Deutlich war der Rückgang im Segment Equipment. Hier sank die Marge um 169 Basispunkte auf 13,0 %.Der traditionell saisonale Anstieg beim Working Capital hielt sich zum Jahresstart in engen Grenzen, was Investoren gefiel. Mit dem grundsätzlich höheren Niveau beim Nettoumlaufvermögen hatte sich Finanzchef Helmut Schmale im Februar sehr unzufrieden gezeigt. Jetzt blieb das Working Capital mit 760 Mill. Euro nahezu auf dem Wert vom vierten Quartal 2016.Der Gea-Vorstand rechnet im Gesamtjahr mit einem moderaten Anstieg beim Umsatz, einem operativen Ebitda zwischen 620 und 670 Mill. Euro sowie einer Cash-flow-Driver-Marge zwischen 8,5 und 9,5 %. Diese eher ungewöhnliche Steuerungsgröße hatte Gea 2013 eingeführt. Sie ergibt sich aus dem Ebitda minus Capex minus Veränderung des Working Capital im Verhältnis zum Umsatz.