Gea gewährt mehr Einblick

Neue Struktur mit fünf statt zwei Divisionen - COO gesucht - Vorstandsmitglied Martine Snels geht 2020

Gea gewährt mehr Einblick

Der neue Gea-Chef Stefan Klebert organisiert den Konzern neu und kehrt in Teilen zur früheren Struktur zurück. Von Anfang 2020 an wird Gea mit fünf statt zwei Divisionen arbeiten. Der Maschinenbauer baut auch im Vorstand weiter um. Das Service-Geschäft gewinnt bei Gea an Bedeutung.ak Düsseldorf – Gea will mit einer neuen Konzernstruktur die eigenen Ertragsprobleme lösen. Der neue Chef Stefan Klebert stellte am Montag die künftige Aufteilung in fünf statt zwei Divisionen vor, die sich wieder mehr an den Technologien und Kundengruppen des Maschinenbauers orientieren. “Jeder, der eine Division leitet, trägt zukünftig auch die Verantwortung für das entsprechende betriebswirtschaftliche Ergebnis. Damit fördern wir unternehmerisches Handeln und schaffen intern wie extern deutlich mehr Transparenz. Das ist der Schlüssel zur Steigerung unserer Profitabilität”, erläuterte Klebert.Das neue Konzept erinnert stark an die frühere Unternehmensstruktur, die Gea bis Mitte 2015 hatte. Größte Sparte des auf die Lebensmittelindustrie fokussierten Maschinenbauers, der knapp 5 Mrd. Euro Umsatz macht, ist künftig Liquid & Powder Technologies. Die Division steht für rund 1,6 Mrd. Euro Umsatz und beschäftigt sich mit Flüssigkeitsverarbeitung, Konzentration und Trocknung. Kunden sind Milchverarbeiter, Brauereien, Nahrungsmittelhersteller und chemische Industrie. Die Division ist jedoch derzeit relativ die ertragsschwächste.Die aktuell mit Abstand profitabelste Division steht von der Größe her auf Rang zwei: Separation and Flow Technologies kommt auf eine Ebitda-Rendite von 21 % (vor Restrukturierungsaufwand), die übrigen Divisionen erreichen höchstens 10 %. Die neue Struktur soll vom Herbst an schrittweise eingeführt werden und am 1. Januar 2020 offiziell in Kraft treten. Synergien im EinkaufJede Division wird künftig von einer dreiköpfigen Geschäftsführung geführt mit CEO, CFO und einem Chief Service Officer (CSO). Mit der Einführung der CSO-Funktion für jede Division unterstreicht Gea die Bedeutung des Service-Geschäfts, das mittlerweile 31 % zum Konzernumsatz beiträgt. Die aktuelle grobe Struktur von Standardprodukten (Equipment) und Individualanfertigungen (Solutions) wird damit Geschichte sein. Gea teilte außerdem mit, eine neue COO-Position für Einkauf, Produktion und Logistik zu schaffen. Eine Besetzung für dieses Vorstandsressort wird noch gesucht. Konzernchef Klebert hatte bereits im März den Einkauf bei Gea als ineffizient bezeichnet und eine Bündelung angekündigt. Es geht um ein Einkaufsvolumen von 2,5 Mrd. Euro jährlich.Vorstandsmitglied Martine Snels, die einzige Frau in der Gea-Führung, wird den Konzern im kommenden Jahr verlassen und ihren Ende September 2020 auslaufenden Vertrag nicht verlängern. Die Agrar-Ingenieurin gehört seit 2017 dem Vorstand an und ist für Regionen und Länder verantwortlich.Weitere Details will Gea beim Kapitalmarkttag Ende September vorstellen und sich zur erwarteten künftigen Profitabilität der Divisionen äußern. Daneben will der Vorstand Synergieziele für den globalen Einkauf nennen sowie Zeitpläne für die Optimierung des Produktionsnetzwerks und die Neuaufstellung der ERP-Systeme.