Gea kassiert Mittelfristziele

Aktie bricht um 18 Prozent ein - Steigende Personal- und IT-Kosten

Gea kassiert Mittelfristziele

ak Düsseldorf – Prognosesenkungen von Gea sind mittlerweile fast traurige Routine. Am Mittwochabend setzte der auf die Nahrungsmittelindustrie fokussierte Maschinenbauer seine lange Reihe negativer Ad-hoc-Mitteilungen fort. Der Aktienkurs brach am Donnerstag um 18 % ein und rutschte erstmals seit sieben Jahren wieder unter die Marke von 20 Euro. Gut 770 Mill. Euro Börsenwert gingen an einem Tag verloren.Neben der Verfehlung des ohnehin schon gekappten operativen Ergebnisziels für 2018 und einem düsteren Ausblick auf die Gewinnsituation 2019 kassierte der MDax-Konzern auch gleich noch seine Mittelfristziele. Die hatte die angeschlagene Gea-Führung, die demnächst ausgetauscht wird, erst im Frühjahr vergangenen Jahres verkündet.Für das laufende Jahr geht Gea von einem operativen Ebitda zwischen 440 und 480 Mill. Euro aus, was einem Rückgang von bis zu 15 % entsprechen würde. Gea nannte als ausschlaggebende Gründe für diese Einschätzung die sich zunehmend eintrübenden gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen mit erhöhtem Preisdruck. Aber auch steigende Personal- und IT-Infrastrukturkosten würden sich im laufenden Geschäftsjahr belastend auswirken. Zudem ist das vorläufige Ergebnis 2018 von nicht wiederkehrenden sonstigen betrieblichen Erträgen in Höhe von 20 bis 25 Mill. Euro begünstigt.Vor diesem Hintergrund halte der Vorstand nicht mehr an den im März 2018 kommunizierten Mittelfristzielen fest, hieß es. Die hatten eine Steigerung der operativen Ebitda-Marge bis 2022 auf 13,5 bis 15,5 % in Aussicht gestellt. Der Umsatz sollte in den kommenden vier Jahren um durchschnittlich 3,5 bis 4,5 % pro Jahr vorankommen.Auch vor einer Belastung für das Nettoergebnis 2018 warnt die Gea, deren neuer Chef, Ex-Schuler-Lenker Stefan Klebert, in wenigen Tagen am 18. Februar sein neues Amt antritt. Denn aufgrund des verhaltenen vorläufigen Ausblicks geht der Konzern von einer geringeren Nutzbarkeit von steuerlichen Verlustvorträgen aus, was im Geschäftsjahr 2018 zu einem zusätzlichen Steueraufwand aus der Abwertung der aktivischen latenten Steuern um einen höheren zweistelligen Millionenbetrag führen dürfte.Die endgültigen Zahlen für 2018, inklusive Dividendenvorschlag, und den finalen Ausblick für das Geschäftsjahr 2019 veröffentlicht Gea am 14. März. Zuletzt hatte der Konzern trotz Gewinnrückgangs noch eine leicht erhöhte Dividende von 0,85 Euro gezahlt.