Geduldsprobe für Investoren von Vapiano

Schwarze Zahlen erst 2021 - Dünnes Kapitalpolster

Geduldsprobe für Investoren von Vapiano

ab Düsseldorf – Den Kunden der Restaurantkette vergleichbar brauchen auch die Investoren von Vapiano einen langen Atem. Erst 2021 werde mit einem positiven Konzernergebnis gerechnet, teilten die Kölner bei der verspäteten Vorlage des Geschäftsberichts 2018 mit. Die für ein positives Testat erforderliche Refinanzierung hatte die Pizza-Pasta-Kette erst Ende Mai unter Dach und Fach gebracht. Aufgrund der verspäteten Vorlage präsentierte Vapiano den Geschäftsbericht in einem Aufwasch mit dem Bericht zum ersten Quartal 2019.In diesem ist allerdings noch keine Verbesserung der Geschäftslage erkennbar. Im Gegenteil: War der Umsatz auf vergleichbarer Fläche im abgelaufenen Turnus schon 1 % zurückgegangen, ging es mit dem Umsatz vergleichbar gerechnet im Zeitraum Januar bis März nochmals um 3,5 % bergab. Expansionsbedingt wurden die Erlöse dagegen um 13,4 % auf 98 Mill. Euro ausgebaut. Auch das ist langsamer als im Vorjahr, denn 2018 wuchs der Konzernumsatz um 14,4 % auf 372 Mill. Euro.Auch ergebnisseitig ging es bergab. Nach einem Rückgang im bereinigten operativen Ergebnis vor Abschreibungen (Ebitda) im abgelaufenen Turnus um 25 % auf 29 Mill. Euro musste im Auftaktquartal 2019 ein Einbruch um mehr als die Hälfte auf 4 (i.V. 9,3) Mill. Euro hingenommen werden. Wohlgemerkt ist darin bereits der Effekt aus dem Verkauf des US-Geschäfts berücksichtigt. Für den Rückgang waren nach den Angaben vor allem gestiegene Anlaufverluste aus den im Vorjahr eröffneten Restaurants verantwortlich. “Aus diesem Grund haben wir unsere Strategie in den vergangenen Monaten maßgeblich angepasst und werden uns in den kommenden Jahren verstärkt auf unsere Profitabilität und vor allem auf unsere Kernmärkte konzentrieren”, verspricht der seit Dezember amtierende Vorstandschef Cornelius Everke. Und wenngleich Everke schon erste Erfolge ausmachen kann, kündigt er für 2019 ein Übergangsjahr an. Konkret wird ein Konzernumsatz zwischen 390 und 420 Mill. Euro in Aussicht gestellt, wobei beim Umsatz auf vergleichbarer Fläche abermals ein Rückgang zwischen 2 und 4 % erwartet wird. Zugleich soll sich das bereinigte Ebitda in einer Spanne zwischen 20 und 25 Mill. Euro bewegen. Darin nicht enthalten ist der ergebniserhöhende Effekt aus der neuen Leasingbilanzierung, der auf 40 bis 42 Mill. Euro taxiert wird. Auch im Quartal rote ZahlenZugleich soll sich das Periodenergebnis zum Vorjahr spürbar verbessern, für eine Rückkehr in die schwarzen Zahlen reicht es jedoch nicht. Konkret wird ein Fehlbetrag im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich erwartet. 2018 hatte Vapiano mit einem Verlust von 101 Mill. Euro beendet, im ersten Quartal wurden erneut 11,3 Mill. Euro Miese eingefahren.Das hat auch Auswirkungen auf die Eigenkapitalquote, die bereits im abgelaufenen Turnus auf 13,3 (37,4) % zusammengeschnurrt war. Per Ende März belief sich die Eigenkapitalquote im Konzern auf nur noch 10,5 % – wohlgemerkt vor Berücksichtigung der durch IFRS 16 deutlich erhöhten Verschuldung. Wird die in der Bilanz ausgewiesene Nettoverschuldung von 484 Mill. Euro angesetzt, verbleiben als Eigenkapitalquote schmale 5,6 %. Die Zahlungsmittel beliefen sich Ende März auf 18,3 Mill. Euro.