Geldspritze vom EIF für Alpine Space Ventures
Alpine Space Ventures erhält
60 Mill. Euro vom EIF
New-Space-Fonds jetzt mehr als 100 Mill. Euro schwer
kro Frankfurt
Der auf den privaten Raumfahrtsektor spezialisierte Münchener Wagniskapitalinvestor Alpine Space Ventures (ASV) erhält vom Europäischen Investitionsfonds (EIF) eine Geldspritze in Höhe von 60 Mill. Euro. Der 2021 unter anderem vom ehemaligen SpaceX-Manager Bulent Altan gegründete Fonds hat damit insgesamt bereits mehr als 100 Mill. Euro eingesammelt und ist seinem Zielvolumen von 160 Mill. Euro ein gutes Stück näher gerückt. Das Closing soll laut ASV noch in diesem Jahr erfolgen.
„Das Weltall ist eine Quelle sehr bedeutender technologischer Entwicklungen geworden, und seine Relevanz wird in der nächsten Dekade nur noch weiter zunehmen“, sagte Marjut Falkstedt, geschäftsführende Direktorin des EIF. Dies bringe nicht nur erhebliches Potenzial für profitable Investitionen mit sich, sondern auch ein „mächtiges Werkzeug“, um viele Probleme anzugehen, denen die Gesellschaft gegenübersteht, allen voran der Klimawandel. Die Investition des EIF wird unterstützt vom 2021 gestarteten Förderprogramm Invest EU, von der Cassini-Space-Entrepreneurship-Initiative der EU-Kommission und vom European Recovery Program (ERP) der deutschen Regierung.
ASV selbst hat nach eigenen Angaben bereits in vier Unternehmen investiert, darunter in den Münchener Kleinsatellitenhersteller Reflex Aerospace und in den Dresdner Satellitenantriebshersteller Morpheus Space. Altan und ASV-Mitgründer Joram Voelklein sind zudem Gründungsinvestoren des Münchener Raketenbauers Isar Aerospace, der erst Ende März in einer Series-C-Finanzierungsrunde 155 Mill. Euro eingesammelt hat. Altan, der beim 2002 von Elon Musk gegründeten US-Raumfahrtunternehmen SpaceX sowohl Vice President für Avionics, Guidance und Navigation Control als auch Chefingenieur für das Satellitennetzwerk Starlink war, ist bei dem Start-up zugleich Aufsichtsratsvorsitzender.
Bei ASV habe er mehr als 20 seiner ehemaligen SpaceX-Kollegen als Limited Partner gewinnen können. „Das zeigt, wie stark unser Industrienetzwerk und unsere technische Expertise ist“, so Altan, der zugleich Co-Chef bei Mynaric ist, einem börsennotierten Hersteller von Laserkommunikationstechnologie.
Europäische Weltraum-Start-ups lagen bei der Risikofinanzierung in der Vergangenheit grundsätzlich weit hinter ihren US-Pendants zurück. Im ersten Quartal 2023 steckten Privatinvestoren jedoch erstmals mehr Geld in europäische Spacetech-Start-ups als in US-amerikanische, wie aus einer Analyse des britischen Investors Seraphim hervorgeht.