Gerüchte um ProSiebenSat.1

Aussagen von Mediaset regen Kursfantasie an

Gerüchte um ProSiebenSat.1

jh München – Übernahmespekulationen haben der schwer gebeutelten Aktie von ProSiebenSat.1 am Mittwoch auf die Beine geholfen. Der Kurs des im MDax notierten Fernseh- und Internetkonzerns stieg am Mittwoch kräftig und beendete den Handel mit 13,81 Euro. Das brachte den leidgeprüften Aktionären einen Tagesgewinn von 5,6 %.Ausgelöst hat die Spekulationen wieder einmal der italienische Medienkonzern Mediaset des früheren Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi. Mediaset prüft nach den Worten von Fedele Confalonieri, dem Vorsitzenden (Chairman) des Managements (Board of Directors), eine grenzüberschreitende Fusion. Es ist nicht die erste Ankündigung dieser Art, doch bisher ist es bei Worten geblieben. Confalonieri, Jahrgang 1937, hatte sogar schon im Jahr 2006 ein unverbindliches Angebot für ProSiebenSat.1 angekündigt und gesagt, Mediaset werde jede Möglichkeit nutzen, um in Europa zu wachsen. Dennoch gab nun eine ähnliche Bekundung aus Italien zur Expansion in Europa der Aktie von ProSiebenSat.1 einen Schub. Allein die stark gesunkene Marktkapitalisierung befeuert Übernahmespekulationen. Die Börse bewertet das Unternehmen in Unterföhring bei München nach dem Kurssprung am Mittwoch mit 3,2 Mrd. Euro. Vor drei Jahren war es noch das Dreieinhalbfache.Als Interessent taucht auch immer wieder Axel Springer auf. Der Vorstandsvorsitzende Mathias Döpfner beteuert jedoch regelmäßig, keine Ambitionen zu haben. Er bedaure noch immer, dass das Bundeskartellamt 2005 eine Übernahme untersagt habe. “Heute ist die Attraktivität von ProSiebenSat.1 deutlich geringer.” Das lineare Fernsehen habe den Wandel noch vor sich, den Printmedien schon bewältigt hätten (vgl. BZ vom 15.12.2018). ProSiebenSat.1 kommentierte das aus Richtung Mediaset aufgekommene Gerücht nicht. Eine Sprecherin sagte, generell werde eine Zusammenarbeit bevorzugt wie in der Medienallianz mit Mediaset und anderen europäischen Unternehmen.