Gerüchte um Übernahme treiben Aktie von Leoni
sck München – Übernahmespekulationen ließen am Donnerstag die Aktie des Autozulieferers Leoni in die Höhe schießen. Das Papier gewann in der Spitze um 27,5%, gab einen Teil der Kursgewinne wieder ab und beendete den Xetra-Handel mit 31,66 Euro (+18,1%). Der Titel führte damit den SDax an.Im Markt ging das Gerücht um, dass der indische Autoausstatter Samvardhana Motherson Interesse an dem Unternehmen mit Sitz in Nürnberg habe. Beide Seiten führten dazu Gespräche.Auf Nachfrage bei Leoni hieß es, dass man Marktspekulationen nicht kommentiere. In der jüngsten Vergangenheit gab es bereits wiederholt Gerüchte, dass Wettbewerber die Firma übernehmen könnten.Ein solcher Schritt wäre wohl nicht im Interesse des fränkischen Unternehmens. Leoni pocht auf Unabhängigkeit. Der neue Vorstandsvorsitzende Aldo Kamper setzt diesen Kurs fort. Mitte November kündigte er zur Vorlage der Neunmonatszahlen ein Fitnessprogramm für den Konzern an. Der seit Anfang September amtierende CEO will Leoni unter anderem auf mehr Rendite trimmen (vgl. BZ vom 15. November). Kamper folgte auf den zuletzt glücklosen Dieter Bellé, der den Konzern vorzeitig verließ. In den ersten drei Quartalen steigerte Leoni zwar den Umsatz auf 3,9 (i. V. 3,7) Mrd. Euro, das operative Ergebnis schrumpfte aber auf 163 (187) Mill. Euro. Im Oktober musste Kamper die Umsatz- und Gewinnprognose senken. Das in 32,7 Millionen Stückaktien aufgeteilte Grundkapital von Leoni befindet sich vollständig im Streubesitz. Die Firma bringt damit 1 Mrd. Euro auf die Waage.