Givaudan expandiert in die Breite

Vergrößerung des Angebots geplant - Neue Namen für Konzerndivisionen

Givaudan expandiert in die Breite

dz Zürich – Der Schweizer Duftstoffe- und Aromenhersteller Givaudan will sich in den kommenden fünf Jahren vermehrt auch in die Breite entwickeln. Dies gab der Konzern gestern mit der Veröffentlichung seiner neuen Strategieplanung bekannt. Das Unternehmen werde über das derzeitige Portfolio an Aromen und Duftstoffen, Naturstoffen und Liefersystemen hinaus weiter in die Bereiche Ernährung, Lebensmittelzutaten und Schönheit expandieren. Damit folgt Givaudan mindestens teilweise dem neuen Kurs des amerikanischen Konkurrenten IFF, der mit der Übernahme des Ernährungs- und Lebensmittelzusatzgeschäftes des Chemiekonzerns DuPont eine starke Verbreiterung seines Angebotes anstrebt. So weit will Givaudan den Bogen freilich doch nicht spannen. Die neue Strategie sei “kein Game Changer”, konstatierten Finanzanalysten nach der Präsentation. Das jährliche organische Wachstumsziel von 4 % bis 5 % bleibt ähnlich wie in den Vorjahren, und Givaudan will weiterhin eine Dividendenmaschine bleiben. Der jährliche freie Cash-flow soll im Mittel 12 % des Umsatzes betragen. In der vorausgegangenen Strategieperiode betrug das Ziel 12 % bis 17 %.Dennoch will Givaudan die strategische Neuausrichtung sichtbar machen, wozu die beiden Konzerndivisionen umgetauft werden. Die Divison “Flavour” soll neu “Taste & Wellbeing” heißen. Die Duftabteilung wird von “Fragrances” in “Duft & Schönheit” umbenannt. Die Givaudan-Aktien haben an der Schweizer Börse seit Jahresbeginn um 26 % an Wert zugelegt. Die Marktkapitalisierung beträgt inzwischen 35 Mrd. sfr. Am Donnerstag verlor die Aktie in einem allgemein etwas schwächeren Gesamtmarkt 1,4 % auf knapp unter 3 800 sfr. Givaudan beschäftigt weltweit fast 15 000 Mitarbeiter und erwirtschaftet einen Jahresumsatz von über 6 Mrd. sfr. Größte Aktionärin von Givaudan ist die Bill-&-Melinda-Gates-Stiftung. Die gemeinnützige Organisation des Microsoft-Gründers und seiner Ehefrau besitzt knapp 14 % aller Givaudan-Anteile. Die hohe Dividendenfähigkeit dürfte für die Stiftung ein zentrales Investitionsargument darstellen.