GlaxoSmithKline bekommt Pandemie zu spüren

Impfstoffsparte leidet darunter, dass Routineimpfungen aufgeschoben werden - Umsatzrückgang

GlaxoSmithKline bekommt Pandemie zu spüren

hip London – GlaxoSmithKline (GSK) hat im abgelaufenen Quartal ausgerechnet im Impfstoffgeschäft die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie zu spüren bekommen. Wie der Branchenprimus der britischen Pharmahersteller mitteilte, ging der Umsatz mit dem Impfstoff Shingrix zur Prävention von Gürtelrose auf vergleichbarer Basis um fast ein Fünftel zurück. Während des Lockdowns waren Arzttermine schwer zu bekommen. Patienten verschoben nicht unbedingt nötige Praxisbesuche. Der Umsatz der Impfstoffsparte knickte um 29 % ein, der Gesamterlös um 10 %. Das bereinigte Ergebnis je Aktie ging um knapp zwei Fünftel auf 19,2 Pence zurück.Für das Gesamtjahr hielt die FTSE-100-Gesellschaft zwar an ihrem Gewinnziel fest, machte es jedoch vom Zeitpunkt einer Erholung der Zahl der Impfungen abhängig. GSK rechnet also weiterhin damit, dass das bereinigte Ergebnis je Aktie in diesem Jahr um 1 % bis 4 % niedriger ausfallen wird als 2019. “Die Fundamentaldaten des Geschäfts von GSK bleiben stark und wir haben bei unseren strategischen Prioritäten weiterhin guten Schwung”, sagte CEO Emma Walmsley. “Wir glauben weiterhin, dass mehrere Optionen zur Prävention und Behandlung von Covid-19 nötig sein werden, und arbeiten mit Hochdruck mit unseren Partnern an der Entwicklung von Impfstoffen und Therapien zur Bekämpfung des Virus.”Die britische Regierung hatte zuvor mitgeteilt, dass sie sich bis zu 60 Millionen Dosen des von GSK gemeinsam mit Sanofi entwickelten Covid-19-Impfstoffs gesichert hat. Sie bestellte bereits 100 Millionen Dosen des von AstraZeneca mit der Universität Oxford entwickelten Impfstoffs, 30 Millionen Dosen des von Biontech und Pfizer vorangetriebenen Produkts und 60 Millionen von Valneva.Die Sparte Consumer Healthcare verzeichnete auf vergleichbarer Basis einen Umsatzrückgang von 6 %. “Wir sind noch nicht überzeugt, dass die Sparte als eigenständiges Unternehmen attraktiv wäre, wenn sie in ein paar Jahren ausgegliedert wird”, schrieb der Analyst Nicholas Hyett von Hargreaves Lansdown in einer ersten Einschätzung. Das Vitamin-Portfolio mache einen leistungsfähigen Eindruck, doch das Geschäft sei von wenigen herausragenden Produkten wie Sensodyne abhängig.GSK hatte die Sparte Consumer Healthcare im Dezember 2018 in ein Joint Venture mit dem OTC-Geschäft des Viagra-Herstellers Pfizer eingebracht. Sie soll unter dem Namen GSK Consumer Healthcare in London an die Börse gebracht werden.