Großaktionär hält nichts von der US-Rüstungsfusion
lis Frankfurt – Die geplante Großfusion in der amerikanischen Rüstungsbranche steht unter einem schlechten Stern. Nach US-Präsident Donald Trump äußerte sich auch der Großaktionär von United Technologies, William Ackman, kritisch zu dem Zusammengehen des Unternehmens mit dem Rüstungs- und Elektronikkonzern Raytheon. Die Fusion beider Unternehmen mache aus strategischer Sicht keinen Sinn, zitierte das “Wall Street Journal” (WSJ) aus einem Brief von Ackman, dessen Investment-Vehikel Pershing Square Capital Management 5,8 Millionen United-Technologies-Aktien hält, an United-Technologies-Chef Greg Hayes. Er sei über die Kombination sehr besorgt. United Technologies und Raytheon hatten am Sonntagabend ihre Fusionspläne mitgeteilt. Ackman hatte United Technologies wiederholt dazu aufgefordert, Teile des Konglomerats abzuspalten. Noch vor der Fusion soll die bereits im vergangenen November angekündigte Abtrennung der beiden Geschäftsbereiche Otis (Lifte) und Carrier (Klimaanlagen) von United Technologies vollzogen werden.Durch die Fusion würde ein Branchengigant mit einem geschätzten Jahresumsatz von rund 74 Mrd. Dollar entstehen. Ackman kritisierte, dass die United-Technologies-Aktie aktuell massiv unterbewertet sei, weshalb auch der Tausch keinen Sinn mache. Trump hatte am Vortag erklärt, er sei “etwas besorgt” wegen United Technologies und Raytheon. Der US-Präsident hatte die Frage aufgeworfen, ob die Fusion zu weniger Wettbewerb führen und es für die US-Regierung schwieriger werden könnte, Rüstungsverträge zu verhandeln. Die Aktie von United Technologies hat seit Bekanntgabe des Deals rund 7 % nachgegeben, Raytheon-Titel mehr als 4 %. Die skeptischen Äußerungen Ackmans belasteten die Papiere am Mittwoch aber zunächst nicht.Geplant ist eine “Fusion von Gleichen”. Die Transaktion soll vollständig über Aktien vollzogen werden. Dabei werden Raytheon-Aktionäre für jeden ihrer bisherigen Titel etwa 2,3 Aktien des fusionierten Unternehmens bekommen. Die Aktionäre von United Technologies würden künftig rund 57 %, die von Raytheon rund 43 % des neuen Konzerns halten. Die Aufsichtsgremien beider Konzerne haben das Vorhaben bereits einstimmig gebilligt.