Großaktionär verpasst Rocket Tiefschlag

Börsen-Zeitung, 24.2.2017 wb Frankfurt - Die Platzierung eines Aktienpakets an Rocket Internet hat das Vertrauen in die Aktie des SDax-Unternehmens erneut erschüttert. Wie berichtet, hat der schwedische Großaktionär Kinnevik seine Beteiligung über...

Großaktionär verpasst Rocket Tiefschlag

wb Frankfurt – Die Platzierung eines Aktienpakets an Rocket Internet hat das Vertrauen in die Aktie des SDax-Unternehmens erneut erschüttert. Wie berichtet, hat der schwedische Großaktionär Kinnevik seine Beteiligung über eine Platzierung mit Bank of America auf 6,6 % halbiert (vgl. BZ vom 23. Februar). Der Discount ist beachtlich: Mit 19,25 Euro akzeptierte Kinnevik einen Abschlag von fast 10 % zum Schlusskurs vom Mittwoch. Damit veräußerten die Schweden, die ihre einst 25 % schon beim IPO im Herbst 2014 verwässern ließen, nicht weit vom Allzeittief der Aktie von 16,35 Euro entfernt. Gestern brach der Kurs zeitweise um 17 % ein und ging mit 18,36 Euro noch unter dem Platzierungspreis aus dem Handel. Kinnevik schürt mit der Trennung von 10,9 Millionen Aktien für 209 Mill. Euro das Misstrauen der anderen Anteilseigner. In den nächsten 90 Tagen kann sie keine Stücke mehr versilbern.Kinnevik gehörte zu den frühen Investoren in Rocket Internet, die Start-ups kopieren. Die Schweden waren lange zweitgrößter Aktionär und hatten parallel zu Rocket in junge Unternehmen investiert. Dabei hat Kinnevik konservativer bewertet als Rocket – etwa die Global Fashion Group. Kinnevik zog unter anderem 2016 ihre beiden Vertreter aus dem Rocket-Aufsichtsrat ab. Der Teilausstieg soll für gemeinsame Investments wie Home24, Westwing oder Fashion keine Konsequenzen haben.