Corporate Governance Code

Minimale Änderungen statt großer Reform

Der überarbeitete britische Corporate Governance Code wurde in der City mit Erleichterung aufgenommen. Es gab nur minimale Änderungen.

Minimale Änderungen statt großer Reform

Minimale Änderungen statt umfassender Reform

Corporate Governance Code betont interne Kontrollen

hip London

Der überarbeitete Corporate Governance Code ist in der Londoner City mit Erleichterung aufgenommen worden. Der Financial Reporting Council (FRC) beließ es bei minimalen Änderungen. Wie im November signalisiert, blieben Änderungsvorschläge zur Rolle der Rechnungsprüfungsausschüsse in ESG-Fragen, zur Ausweitung von Diversität und Inklusion und zum Problem des Over-Boarding unberücksichtigt. Die einzige wesentliche Neuerung besteht darin, dass der Board nun alljährlich darüber Zeugnis ablegen muss, wie er das Funktionieren der internen Kontrollen des Unternehmens überprüft hat.

Flexibles Prinzip

"Wir begrüßen die Herangehensweise des FRC an den Corporate Governance Code", sagte Julia Hoggett, die der Capital Markets Industry Taskforce vorsitzt. Man begrüße insbesondere die "absolute Klarheit" zum Thema "Comply or Explain". FRC-Chef Richard Moriarty hatte darauf hingewiesen, dass es wichtig sei, die Flexibilität dieses Prinzips richtig einzusetzen. Wer eine Vorgabe des Codes nicht erfüllt (Comply), kann eine triftige und begründete Erklärung dafür abgeben, warum sie unter den besonderen Umständen einer Gesellschaft unangemessen ist (Explain), und auf diese Weise die Prinzipien guter Governance demonstrieren.

Erklärung braucht Selbstvertrauen

"Offen gesagt zeugt eine gute Erklärung von besserer Governance als eine Situation, in der ein Board sich darauf zurückzieht, eine bestimmte Vorgabe des Codes zu erfüllen, die offenkundig nicht seinen Umständen entspricht, weil ihm das Selbstvertrauen für die Erklärung fehlt", sagte Moriarty.

"Sicherster Friedhof"

Die Modernisierung der Regulierung von Bilanzprüfung, Berichterstattungspflichten und Governance, die nach Skandalen wie dem Zusammenbruch des Baukonzerns Carillion und dem Kollaps der Warenhauskette British Home Stores gefordert wurde, hat für die Regierung schon lange keine Priorität mehr. Der neue City-Minister Bim Afolami hatte es im vergangenen Jahr so formuliert: Aufsichtsbehörden müssten sich darüber im Klaren sein, "dass es keinen Sinn hat, den sichersten Friedhof zu haben".

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