Größte Regionen von Brenntag schwächeln

Diversifikation hilft - Reduzierte Prognose bestätigt

Größte Regionen von Brenntag schwächeln

ab Düsseldorf – Ist die Prognose erst einmal kassiert, lässt sich auch mit kleinen Wachstumsraten punkten. Diese Erfahrung durfte der Chemiedistributeur Brenntag machen, der den Kapitalmarkt Mitte Juli mit einer Gewinnwarnung überrascht hatte. Der MDax-Wert legte gestern in einem freundlichen Gesamtmarkt leicht um 0,3 % auf 42 Euro zu.An der zurückgenommenen Prognose – im Jahr wird das operative Ergebnis (Ebitda) zwischen 995 und 1 030 (i.V. 876) Mill. Euro gesehen, vergleichbar gerechnet entspricht das einem Wachstum zwischen 0 % und 4 % – halten die Essener mit Vorlage des Berichts für das zweite Quartal fest. Darin enthalten ist allerdings ein positiver Effekt aus der Anwendung der neuen Leasingbilanzierung von etwa 100 Mill. Euro.Die neue Leasingbilanzierung war es denn auch, welche die vorgelegten Quartalszahlen ganz ansehnlich aussehen ließ. Auf vergleichbarer Basis bewegte sich das operative Ebitda (inklusive Akquisitionen) dagegen nur auf Vorjahresniveau. Insbesondere in den beiden großen Regionen Nordamerika und EMEA (Europa, Mittlerer Osten und Afrika) hielt die Nachfrageschwäche an.”Insbesondere zum Ende des zweiten Quartals sahen wir eine deutliche Abschwächung des Geschäfts”, erläutert CEO Steven Holland. Erschwerend komme hinzu, dass der Optimismus, den Kunden und Lieferanten zu Beginn des Jahres noch an den Tag legten, deutlich nachgelassen habe. Gleichwohl gibt sich Holland zuversichtlich: “Auch wenn wir nun vorsichtiger in Bezug auf den weiteren Verlauf des Jahres sind, werden uns unsere Widerstandsfähigkeit und die hohe Diversifikation sowie erfolgreiche Akquisitionen helfen, weiter zu wachsen.”In der Region EMEA ging der Umsatz im Quartal wechselkursbereinigt um 2,2 % zurück. Das operative Ergebnis konnte einzig aufgrund des positiven Bilanzierungseffekts auf 109 (i.V. 103) Mill. Euro ausgebaut werden. Ein ähnliches Bild zeigt sich in Nordamerika. Dort ging der Umsatz wechselkursbereinigt um 2,3 % zurück. Das operative Ergebnis stieg auf 128 (108) Mill. Euro, auch hier ist die erstmalige Anwendung von IFRS 16 maßgeblich für den Zuwachs verantwortlich.