Größte VW-Marken beweisen ihre Strahlkraft
hei/ste Berlin – Der Volkswagen-Konzern hat die Ertragskraft bei seinen drei größten Konzernmarken im vergangenen Jahr gesteigert. Bei der Kernmarke VW Pkw stieg die operative Umsatzrendite vor Sondereinflüssen von 1,8 auf 4,1 %, wie der Dax-Konzern auf der Bilanzpressekonferenz in Berlin mitteilte. Volkswagen hatte einige renditeschwache Geschäfte aus der Kernmarke herausgelöst. Deshalb sind die Werte nicht direkt mit dem Vorjahr vergleichbar. Allerdings hätten ein höheres Verkaufsvolumen sowie eine Verschiebung zu teureren Autos und Kostensenkungen ebenfalls positiv gewirkt, hieß es.Bei der Sportwagentochter Porsche stieg die operative Marge leicht um 0,5 Prozentpunkte auf 18,5 %. Trotz höherer Kosten konnten gestiegene Verkäufe die Ertragskraft des Unternehmens mit Sitz in Stuttgart-Zuffenhausen stützen. Bei der Ingolstädter Premiumtochter Audi stieg die operative Umsatzrendite um 0,2 Prozentpunkte auf 8,4 %. Höhere Preise und Kostensenkungen machten gestiegene Abschreibungen auf neue Modelle und Technologien wett. VW-Logo glänztBei der Wolfsburger Kernmarke VW, die heute ihre Bilanz vorstellt, stieg das um Sondereinflüsse der Dieselabgasaffäre bereinigte operative Ergebnis im Jahresvergleich auf rund 3,3 Mrd. Euro. Ein Jahr zuvor waren es noch 1,9 Mrd. Euro gewesen. Die Kosten für die Abgasbetrugsaffäre schlugen mit 2,8 Mrd. Euro zu Buche – deutlich weniger als im Vorjahr. Damals wurden 5,2 Mrd. Euro fällig. Der Umsatz der Marke mit dem VW-Logo lag im vergangenen Jahr bei 80 Mrd. Euro – damit rund ein Viertel unter dem Vorjahreswert. Dabei ist zu berücksichtigen, dass mehrere ausländische Importgesellschaften nicht mehr zu Kernmarke zählen.Porsche hat erneut mehr Autos verkauft und konnte bei Umsatz und Ergebnis zulegen. Die Zahl der Auslieferungen stieg im Vergleich zu 2016 um 3,6 % auf 246 000 Fahrzeuge, wie aus dem Geschäftsbericht der Konzernmutter Volkswagen hervorgeht. Der Umsatz der Porsche AG, die auch Finanzdienstleistungen anbietet, stieg um 5,3 % auf knapp 23,5 Mrd. Euro. Das operative Ergebnis legte im Vergleich zum Vorjahr um 6,9 % auf 4,14 Mrd. Euro zu. Nimmt man allein die Autoproduktion, legten Ergebnis und Rendite etwas stärker zu. Audi, die mit BMW und Daimler um die Vorherrschaft im Premiumsegment kämpft, hat 2017 ihr Ergebnis aus dem laufenden Geschäft gesteigert, obwohl auch sie verstärkt in die Schlagzeilen rund um die Dieselaffäre geraten ist. Das um Sonderkosten für die Dieselaffäre bereinigte operative Ergebnis kletterte auf rund 5,1 Mrd. Euro. Ein Jahr davor hatte Audi 4,8 Mrd. Euro verdient. Für die Folgen der Abgasaffäre musste Audi im vergangenen Jahr noch rund 400 Mill. Euro berappen. Das ist ein vergleichsweise geringer Betrag gemessen an den 1,8 Mrd. Euro, die 2016 fällig gewesen waren. Der Umsatz der Marke mit den Ringen erhöhte sich im Jahresvergleich um 800 Mill. Euro auf 60,1 Mrd. Euro.Der Konzernvorstand verwies auf Effizienzgewinne im Zuge der Produktion auf Basis des Baukastens MQB. Knapp 40 % aller Fahrzeuge würden derzeit auf dieser Basis gefertigt, erklärte Finanzchef Frank Witter. Konzerninterner Spitzenreiter ist die spanische Marke Seat, gefolgt von Skoda. 2018 soll die MQB-Quote 50 % erreichen.