Gutes Sommergeschäft hilft Sixt
sck München – Der Autovermieter Sixt baut auf ein gutes Geschäft in den Sommermonaten, um seine Prognose zu erreichen. Zur Vorlage der Halbjahreszahlen sprach Vorstandsvorsitzender Erich Sixt von einer ungebrochenen Nachfrage. In einer Telefonkonferenz mit Journalisten erwähnte er das Geschäft mit Touristen in den derzeit stark frequentierten westeuropäischen Urlaubsländern. Der Juli sei “erfolgreich” gewesen. Im laufenden Monat August sehe es “auch nicht schlecht” aus, sagte er. Der CEO wies darauf hin, dass der Konzern traditionell im dritten Quartal rund die Hälfte seines Jahresgewinns erwirtschafte.Dunkle Wolken am Horizont seien für Sixt noch nicht erkennbar. Der Vorstandschef bezog sich mit dieser Aussage auf die allgemeine Abkühlung der Konjunktur. Laut Sixt wächst das Unternehmen schneller als vom Management erwartet. Im zweiten Halbjahr werde der Konzern “möglicherweise noch stärker in Zukunftsmärkte investieren”. Sixt digitalisiert zunehmend ihr Angebot. Die Vorleistungen für den Geschäftsausbau dämpfen das Ergebnis. Im ersten Halbjahr steigerte Deutschlands Marktführer den Erlös (inklusive Fahrzeugleasing) um 15 % auf 1,6 Mrd. Euro. Der Umsatz aus dem Autovermietgeschäft kletterte um 14 % auf 1,4 Mrd. Euro – laut dem CEO ein firmeneigener Bestwert. Wachstumstreiber war das US-Geschäft, das Sixt sukzessive erweitert. Aktie dreht ins MinusDer Gewinn vor Steuern schwächte sich geringfügig um 2,6 % auf 128 Mill. Euro ab nach vergleichbar gerechneten 131 Mill. Euro in der ersten Jahreshälfte 2018. Vor einem Jahr sorgte der Erlös von 196 Mill. Euro aus dem Verkauf der Anteile am Carsharing-Anbieter Drivenow an BMW dafür, dass der Vorsteuergewinn auf 327 Mill. Euro sprang (siehe Tabelle). Das Zahlenwerk sorgte dafür, dass die Aktie zunächst auf über 84 Euro stieg. Im Handelsverlauf drehte das Papier mit dem Markt ins Minus und fiel bis auf 80,75 Euro (- 3 %), bevor der Markt abermals die Richtung änderte und die Sixt-Aktie mit 84,70 Euro (+1,8 %) schloss.Nach den Halbjahreszahlen bestätigte Sixt ihre Prognose. Der CEO peilt 2019 einen deutlichen Umsatzzuwachs und ein “stabiles” Vorsteuerergebnis an. Ohne den Erlös aus dem Drivenow-Verkauf erwirtschaftete der Konzern 2018 vor Steuern 337 Mill. Euro. Um das Ziel zu erreichen, müsste Sixt also in der laufenden zweiten Jahreshälfte vor Steuern 209 Mill. Euro verdienen.Der CEO bekräftigte, auf mittlere Sicht in den USA einen Umsatz von 1 Mrd. Dollar anzusteuern. “Damit würden die USA den Heimatmarkt Deutschland als größten Einzelmarkt ablösen.” Im Rahmen ihrer Internationalisierungsstrategie stieg Sixt vor wenigen Jahren in den US-Markt ein.