Hapag-Lloyd baut Frachterflotte aus
ste Hamburg – Hapag-Lloyd hat seine im Jahr 2015 geschrumpfte Schiffsflotte um zwei Frachter des White-Beam-Typs mit einer Kapazität von jeweils 3 500 Standardcontainern (TEU) erweitert. Über den Preis für den Kauf von der niederländischen Reederei NileDutch sei Stillschweigen vereinbart worden, teilte die größte deutsche Linienreederei mit.Neben den beiden Schiffen, die vorerst in Lateinamerika eingesetzt werden sollen, würden zwei weitere baugleiche Schiffe aus derselben Serie von NileDutch gechartert. “Neben unserer Marktführerschaft in bestimmten Fahrtgebieten wie dem Atlantik stärken wir auch unsere Position in einem attraktiven Nischenmarkt wie dem Kabotage-Geschäft in Südamerika, in dem wir die neuen Schiffe zunächst einsetzen werden”, sagte Hapag-Lloyd-Vorstandsmitglied Anthony Firmin. Weltweit kam die Gesellschaft zuletzt auf 122 Dienste, davon 29 in Lateinamerika.Mit dem Zukauf wächst die Flotte der seit 6. November 2015 börsennotierten Containerreederei auf 177 Schiffe. Nach dem Zusammenschluss mit der chilenischen Reederei CSAV Ende 2014 hatte Hapag-Lloyd die Containerschiffsflotte bis Ende September auf 175 von 191 Frachtern Ende 2014 reduziert. Die Transportkapazität sank, wie Vorstandschef Rolf Habben Jansen Mitte Januar mitteilte, im vergangenen Jahr um rund 5 % auf 945 000 TEU. Die Branche leidet seit langem unter Überkapazitäten und niedrigen Frachtraten. Der dänische Marktführer A. P. Møller-Mærsk hatte am Mittwoch über ein 2015 nahezu halbiertes Ergebnis in der Schifffahrtssparte berichtet, die Ende des Jahres eine Flotte von 285 eigenen und 305 gecharterten Schiffen mit einer Kapazität von 3 Mill. TEU aufwies. Die Mærsk-Aktie hat in den vergangenen zehn Monaten fast die Hälfte ihres Werts verloren. Aktienkurs fälltDas zu 20 Euro in den Handel gekommene Hapag-Lloyd-Papier kommt seit Jahresbeginn 2016 auf einen Kursverlust von rund einem Viertel. Die Reederei will die Erlöse aus dem Börsengang vor allem in Schiffe und Container investieren. Im vergangenen April hatte das Hamburger Unternehmen fünf Frachter mit einer Kapazität von jeweils 10 500 TEU bestellt, die zwischen Oktober 2016 und Mai 2017 ausgeliefert werden sollen.Die aktuelle Flotte kommt laut Hapag-Lloyd auf ein im Branchenvergleich niedriges Durchschnittsalter von etwa 7,2 Jahren. Die durchschnittliche Schiffsgröße liege über dem Durchschnitt der Branche sowie der zehn größten Wettbewerbern. Am 23. Februar will die Reederei vorläufige Zahlen für 2015 vorlegen.