Containerschifffahrt

Hapag-Lloyd spürt sinkende Nachfrage

Der Gewinn der Containerreederei Hapag-Lloyd hat sich im ersten Quartal im Zuge einer abflauenden Sonderkonjunktur für die Seetransportbranche mehr als halbiert. Die Jahresziele gelten aber unverändert.

Hapag-Lloyd spürt sinkende Nachfrage

Hapag-Lloyd spürt
sinkende Transportnachfrage

Quartalsgewinn mehr als halbiert – Kosten „genau im Blick“

ste Hamburg

Mit dem Abflauen der Sonderkonjunktur für die Containerschifffahrt hat der seit Mitte vorigen Jahres andauernde Rückgang der Transportnachfrage bei Hapag-Lloyd im ersten Quartal zu einem auf rund 1,9 (i.V. 4,2) Mrd. Euro mehr als halbierten Konzernergebnis geführt. Wie die Hamburger Containerreederei am Donnerstag mitteilte, ließ vor allem die um 27,9% auf 1.999 Dollar je Standardcontainer (TEU) gesunkene durchschnittliche Frachtrate die Erlöse um fast 30% auf 5,6 Mrd. Euro sinken. Die operativen Ergebnisse vor (Ebitda) und nach Abschreibungen (Ebit) rutschten um 53% auf 2,2 Mrd. Euro bzw. um 59% auf 1,7 Mrd. Euro ab.

Die Zahlen übertrafen dank der Frachtrate, die höher als erwartet ausfiel, die vom Unternehmen erfassten Analystenkonsensschätzungen, wie die US-Bank Stifel anmerkte. Rolf Habben Jansen, Chef der weltweit fünftgrößten Containerreederei, erklärte, trotz rückläufiger Ergebnisse sei man “robust in das laufende Geschäftsjahr gestartet”. Per Ende März kam Hapag-Lloyd auf eine verglichen mit Ende 2022 um 1,8 Mrd. auf 14,4 Mrd. Euro gestiegene Nettoliquidität sowie auf eine Eigenkapitalquote von 74 (Ende 2022: 72,1)%. Das Marktumfeld habe sich normalisiert, so Habben Jansen. Das werde sich im Jahresverlauf auf die Erträge auswirken, weshalb man die Kosten „sehr genau im Blick haben“ werde. Die Reederei bekräftigte die Anfang März veröffentlichten Jahresziele, die in Erwartung einer deutlich sinkenden Frachtrate (i.V. 2.893 Dollar/TEU) ein Ebitda zwischen 4 und 6 (19,4) Mrd. Euro sowie ein Ebit zwischen 2 und 4 (17,5) Mrd. Euro vorsehen.

Der Rivale A.P. Møller-Mærsk hatte vor Wochenfrist über einen im ersten Quartal um 26% auf 14,2 Mrd. Dollar gesunkenen Umsatz berichtet. Ebitda und Ebit schrumpften auf 4 (9,1) Mrd. bzw. auf 2,3 (7,3) Mrd. Dollar. In Erwartung, dass die Korrektur der Lagerbestände bei Kunden bis Jahresmitte abgeschlossen sein werde, bekräftigten auch die Dänen ihre bisherigen Jahresziele.

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