Harley-Davidson made in Thailand
Er liebt sie, der Präsident mit der America-First-Denke, die traditionsreichen Motorräder mit Wurzeln in Milwaukee. Für ihn ist Harley-Davidson der Inbegriff einer amerikanischen Marke, wie er jüngst vor Harley-Managern versicherte. Über die Hälfte der Maschinen geht in den Heimatmarkt. Jetzt ist eine Produktionsstätte in Thailand geplant. Ein Aufschrei von Gewerkschaft und Fans gellt durch die Gemeinde. Droht Liebesentzug aus Washington? Gemach, so heiß gebaut, wie sie gefahren werden, sind Harleys nicht. Auch für sie gelten betriebswirtschaftliche Regeln. Die Firma, die im ersten Quartal einen kräftigen Gewinnrückgang verbuchte, muss wirtschaftlich denken. Einen Großteil der Erlöse erzielt sie im Ausland, wo die Herstellung oft günstiger ist. Doch es gebe “keine Absicht, die US-Produktion zu reduzieren”, wird versichert. Schon jetzt betreibt das Unternehmen Fabriken in Brasilien und Indien – vorwiegend für den dortigen Markt. Doch das Beispiel der 2014 in Europa vorgestellten, in Indien gefertigten Street 750 zeigt, dass die Rechnung vom amerikanischen Traum für den kleinen Geldbeutel nicht immer aufgeht.kal