Hartes Börsenpflaster für chinesische Start-ups
nh Schanghai – Die chinesische Onlineplattform Maoyan Entertainment stößt mit ihrem geplanten Entree an der Hongkonger Börse nur auf mäßige Resonanz bei den Investoren. Die Aktienofferte konnte nur am unteren Rand der zwischen 14,80 und 20,40 HK-Dollar abgesteckten Vermarktungsspanne bei den institutionellen Investoren in Hongkong platziert werden. Damit wird sich die Kapitalaufnahme der Gesellschaft auf einen Umfang von 250 Mill. Dollar (rund 220 Mill. Euro) beschränken. Ursprünglich hatte Maoyan ein IPO in einer Größenordnung von 500 Mill. bis 1 Mrd. Dollar avisiert.Der relativ kleine Börsengang von Maoyan gibt die erste Debütvorstellung eines chinesischen Technologieunternehmens in diesem Jahr ab und gilt insofern als ein wichtiger Testfall für die Stimmung im Sektor. Im vergangenen Jahr hatten eine Reihe von chinesischen Start-up-Unternehmen, darunter insbesondere der Smartphonebauer Xiaomi und der breit aufgestellte Onlinedienst Meituan Dianping, unter Nutzung gelockerter Zugangsbedingungen die Hongkonger Börse für großvolumige IPOs gewählt, waren dabei aber auf extrem schwierige Marktbedingungen gestoßen und mussten ihre Bewertungsvorstellungen deutlich zurückschrauben. Sowohl Xiaomi als auch Meituan notieren derzeit deutlich unter ihrem Emissionspreis.Maoyan, die als führende Onlineverlaufsplattform für Kinotickets im Reich der Mitte gilt und auch im Filmvertrieb tätig ist, könnte ebenfalls ein enttäuschendes Debüt bevorstehen. Zu den jetzt erzielten Konditionen wird die Gesellschaft auf eine Marktkapitalisierung von 2,2 Mrd. Dollar kommen. Damit liegt das Start-up allerdings deutlich unter der auf Basis der letzten Finanzierungsrunde im vergangenen Jahr erzielten impliziten Marktbewertung von rund 3 Mrd. Dollar.Das Börsendebüt wird federführend von Bank of America Merrill Lynch und Morgan Stanley begleitet. Als erster Handelstag ist der 4. Februar vorgesehen.