Hartnäckigkeit zahlt sich aus
Die Letzten werden die Ersten sein. Zwar hat sich der deutsche Pharma- und Spezialchemiekonzern Merck relativ spät in den Deal der Rivalen Versum und Entegris eingeschaltet, doch dafür umso hartnäckiger. Nachdem das Objekt der Begierde dem neuen Bieter beharrlich die kalte Schulter zeigte, wagte sich das Darmstädter Familienunternehmen sogar an einen feindlichen Zugriff. Damit ließ man sich auf ein seltenes Abenteuer mit ungewissem Ausgang ein, denn die Bewertung von Versum musste ohne tiefen Blick in die Bücher bewerkstelligt werden. Allerdings durfte Merck darauf vertrauen, dass bei den Investoren eine Barofferte besser ankommen würde als ein Merger of Equals via Aktientausch, wofür sich Versum und Entegris im Januar entschieden hatten. Zuletzt kam Merck zugute, dass Versum Gesprächsbereitschaft zeigte und Einblicke ins Unternehmen zuließ. Nach zwei Treffen der beiden Konzernlenker in New York und München war die Sache offenbar perfekt – zum Preis einer um 10 % höheren Offerte von 6,5 Mrd. Dollar. Hier wird die deutlich kleinere Entegris nichts erwidern können. swa