Hawesko kommt bei Wein & Co ans Ziel

Handelsgruppe kauft in Österreich zu

Hawesko kommt bei Wein & Co ans Ziel

ste Hamburg – Die in Hamburg ansässige Weinhandelsgruppe Hawesko will den österreichischen Marktführer im Facheinzelhandel, Wein & Co, erwerben. Beide Unternehmen unterzeichneten am vergangenen Freitag eine Vereinbarung zur vollständigen Übernahme der vor 25 Jahren entstandenen Gesellschaft. Verkäufer ist der 70 Jahre alte Unternehmensgründer Heinz Kammerer. Das Interesse von Hawesko an dem Unternehmen, das in Österreich 20 Filialen betreibt, rund 280 Mitarbeiter beschäftigt und im vergangenen Jahr nach eigenen Angaben mit knapp 3 Millionen Flaschen Wein einen Umsatz von über 53 Mill. Euro erwirtschaftete, war seit Monaten bekannt. Beide Seiten hatten sich lange nicht auf einen Kaufpreis verständigen können. Noch in der Bilanzpressekonferenz im April hatte Hawesko-Vorstandschef Thorsten Hermelink erklärt, das abgegebene Angebot für Wein & Co nicht aufstocken zu wollen (vgl. BZ vom 20. April). Zu den finanziellen Details der nun getroffenen Vereinbarung machten Hawesko sowie Wein & Co keine Angaben. Es sei Stillschweigen vereinbart worden.Der Vollzug der Übernahme von Wein & Co, die noch von der Genehmigung durch Aufsichtsbehörden abhängig ist, ist für Anfang Oktober geplant. Bei Hawesko geht man von einmaligen, in der Planung für das laufende Geschäftsjahr bislang noch nicht berücksichtigten Integrationskosten in Höhe eines mittleren einstelligen Mill.-Euro-Betrags aus. Für 2018 stellt der Konzern, der zu knapp 73 % der Beteiligungsgesellschaft Tocos von Aufsichtsratschef Detlev Meyer gehört, bislang ein organisches Umsatzwachstum von etwa 3 % sowie ein operatives Ergebnis (Ebit) im Korridor von 32 Mill. bis 33 (2017: 30) Mill. in Aussicht, was einer Ebit-Marge von 6,2 (6,0) % entsprechen würde. Im vergangenen Jahr hatten Akquisitionen des Start-up-Unternehmens WirWinzer sowie von WeinArt und Grand Cru Select wesentlich zu einer Umsatzsteigerung um insgesamt 5,4 % auf rund 507 Mill. Euro beigetragen. Zugleich drückten die Zukäufe die Ebit-Marge, die 2017 ohne Anlaufverluste bei 6,4 % gelegen hätte, wie es im April hieß.Wein & Co soll nach der Übernahme als selbständige Marke erhalten bleiben. Die Gesellschaft passe als Anbieter von qualitativ hochwertigen Weinen und Champagnern in Österreich “ideal in die Premium-Markengemeinschaft der Hawesko-Gruppe”, hieß es in Hamburg. Mit Hawesko steige einer der erfahrensten und erfolgreichsten Weinhändler bei Wein & Co ein, und es sei “klar, dass das der ideale Partner für eine langfristige und nachhaltig erfolgreiche Zukunft von Wein & Co ist”, so Gründer Kammerer, der die weitere Entwicklung der Gesellschaft als Berater begleiten soll. Mit dem Erwerb erweitert der Hawesko-Konzern seine seit zwei Jahrzehnten unter der Marke Wein Wolf bestehenden Großhandelsaktivitäten um ein Unternehmen im Endkundenbereich.